|
|
Durch das Ayeyarwady-Delta nach Pathein |
|
|
Die Fahrt in die 190 km westlich von Yangon gelegene Stadt dauerte drei Stunden. Auch hier liegt der Busbahnhof außerhalb vom
Stadtzentrum. Man darf sich nicht von den Taxifahrern beirren lassen, die behaupten, es fährt kein Bus nach Chaung Tha. Am besten
man läßt mit einem Taxi (2000 Kyat) ins Zentrum zur Shwemokthaw Paya fahren und erkundigt sich dort nach der Bushaltestelle
nach Chaung Tha. Es sind dann noch einige hundert Meter zu Fuß, aber ich kann mich an den Straßennamen nicht mehr erinnern.
Die Einheimischen zeigten mir aber den Weg. Die Fahrt über die 36 km lange, holperige und nur teilweise asphaltierte Straße (2500 Kyat)
dauerte rund drei Stunden. Unterwegs mußten wir noch mit einer Fähre über den Pathein-River. Dafür wurde nur von den
ausländischen Fahrgästen 5 US $ kassiert.
|
|
|
Es war schon Nachmittag, als ich in Chaung Tha ankam. Inzwischen war ich über 24 Stunden unterwegs und sehr müde. Ich schaute mir
noch ein paar Gästehäuser und Strandhotels an und blieb dann im Ayar Oo Hotel. Es liegt direkt am Meer etwa 500 m außerhalb der
Ortschaft. Die Anlage hat einfache Bungalows mit je vier Appartements und nach ein bischen Handeln bekam ich das Zimmer für 8 US $,
Frühstück inbegriffen. Hier wollte ich die nächsten sechs Tage bleiben und einfach nur baden, in der Sonne liegen und
faulenzen. Damit es mir nicht langweilig wird, habe ich mir auch ein paar Bücher mitgenommen.
|
|
|
Die nächsten Tage verliefen im wesentlichen gleich. Nach dem Frühstück machte ich es mir auf der Veranda gemütlich
und widmete mich meiner Lektüre, trank Tee und ging ins Meer baden, wenn mir danach war. Der Strand mit seinem hellbraunen Sand und
den Palmen im Hintergrund ist recht attraktiv. Das Wasser war schön warm, aber es waren nur wenig Leute am Meer. Gegen Mittag kamen
am Strand täglich fliegende Händlerinnen mit frisch gegrilltem Fisch und anderem Meeresgetier vorbei, bei denen ich mir meistens
mein Mittagessen holte (fünf kleine oder 2 große Fische für 500 Kyat). Dazu gab es dann noch ein leckeres Myanmar Beer.
Ich genoß die Ruhe, das Lesen und das angenehme Meeresklima.
|
|
|
Die Zeit verging wie im Fluge und bald galt es Abschied zu nehmen von den freundlichen Leuten vom Ayar Oo. Frühmorgens um 6.30 Uhr kam
der Bus, mit dem ich wieder zurück nach Yangon fuhr. Als wir zur Fähre kamen, war sie schon voll und unser Bus mußte warten.
Dabei ging der Motor aus und er mußte angeschoben werden, was sehr mühselig war und durch die Mithilfe der Fahrgäste nach
einiger Zeit auch gelang. Unser Bus machte es noch bis kurz hinter Pathein, aber dann war es aus: Achsenbruch. So nach und nach stiegen die
Leute in vorbeikommende Busse um und nach über einer Stunde Wartezeit war dann ich an der Reihe. Ein Bus, der nach Yangon unterwegs war,
hatte noch ein paar Plätze frei.
|
|
|
Gegen Abend erreichte ich die Busstation in der Hauptstadt und nahm ein Taxi zum Ocean Pearl Inn, wo ich zu Beginn meiner Reise schon wohnte.
Den Fahrpreis von 4000 Kyat teilte ich mir mit einem Franzosen. Dieses Mal handelte ich den Zimmerpreis von 15 US $ auf 12 US $
(mit Frühstück) runter. In zwei Tagen war mein Rückflug ins winterliche Deutschland und ich nutzte die Zeit noch für ein paar
Streifzüge durch die Stadt sowie für Einkäufe auf dem Bogyoke Aung San Market. Dieser zentral gelegene Markt hat ein großes
Angebot an einheimischem Kunsthandwerk und Souvenirs. Zur Sicherheit ließ ich mir auch bei Thai Airways meinen Rückflug bestätigen.
|
|
|
Am Abend des 4. Dezember fuhr ich die 12 km zum Yangon International Airport mit dem Taxi. Unterwegs ging allerdings der Motor aus
und der Fahrer verschwand für eine Weile unter der Motorhaube, bevor es wieder weiter ging. Auch dieses Mal war die Abfertigung
am Flughafen schnell und völlig unkompliziert. Gegen 20 Uhr flog ich dann wieder mit einer Maschine der Thai Airways nach Bangkok
und dann weiter ins winterliche Europa.
|
|
|
|
In den fast vier Wochen, die ich in Myanmar unterwegs war, habe ich ein Land mit verblüffenden Gegensätzen erlebt. Überall
trifft man auf bedrückende Armut, auch wenn die Städte so langsam ein moderneres Gesicht zeigen. Die freundlichen und lebensbejahenden
Menschen haben Jahrhunderte der Unterdrückung ertragen, bis hin zur heutigen Militärdiktatur. Auf der anderen Seite versetzten mich
zahlreiche Ort durch ihren majestätischen Glanz ins Staunen.
|
|
|
|
Glossar |
|
|
- Kyat: einheimische Währung, Aussprache Chat
- Kyaung: buddhistisches Kloster, Aussprache Chown (nach englischer Phonetik)
- Pagode: turmartiger buddhistischer Tempelbau über rundem oder vieleckigen Grundriß
- Patho: myanmarische Bezeichnung für Tempel
- Paya: myanmarische Bezeichnung für alles Heilige, wird meistens auf Stupas und andere
religiöse Monumente angewandt
- Stupa: traditionelles buddhistisches Monument in Form eines massiven halbrunden oder glockenfömigen
Turms, der häufig mit einer vergoldeten oder mit Edelsteinen verzierten Spitze gekrönt ist
| |
|
|