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Am Freitag den 7. November 2003 war es soweit. Ich fuhr mit der Bahn nach Frankfurt zum Flughafen, was ich nur weiterempfehlen kann.
Man kommt ohne Streß und Parkplatzsorgen an und der ICE hält auch direkt am Airport. Kurz nach 14 Uhr machte sich die Maschine
der Thai Airways auf die lange Reise. Nach rund 12 Stunden Flugzeit kam ich frühmorgens um 6.20 Uhr Ortszeit in Bangkok an und mußte
dann noch 3,5 Stunden auf den Anschlußflug mit Myanmar Airways nach Yangon warten. In Myanmar selbst war ich vom 8.11.2003 - 4.12.2003 unterwegs.
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In Deutschland habe ich mir nur das Visa besorgt und den Flug gebucht, alles andere wie zum Beispiel Busfahrten, Ausflüge und
Übernachtungen habe ich je nach Bedarf vor Ort organisiert. Ich war allein unterwegs, was ich aber nicht als Mangel betrachte.
Zu zweit ist manches einfacher, man kann sich austauschen oder bei Übernachtungen den Preis teilen, was ein großer Vorteil ist.
Als Alleinreisender verfügt man jedoch über absolute Entscheidungsfreiheit, muß keine Kompromisse eingehen und bereits die Entscheidung für die
Reise kann mit größerer Spontaneität gefällt werden. Sich in einer fremden Situation allein zurechtzufinden, bringt authentische, direkte
Erfolgserlebnisse. Nach meiner bisherigen Erfahrung ist es für Alleinreisende auch erheblich einfacher, mit anderen Travellern und vor allem mit
der einheimischen Bevölkerung in Kontakt zu kommen.
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Reiseroute |
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- Yangon - Mandalay: mit dem Bus über Taungoo und Meiktila
- Mandalay - Nyaung U: mit dem Bus über Myingyan
- Nyaung U - Inle Lake / Nyanung Shwe: mit dem Bus über Meiktila, Kalaw, Heho und Taunggyi
- Nyaung Shwe - Chaung Tha: mit dem Bus über Taunggyi, Heho, Kalaw, Taungoo, Bago, Yangon und Pathein
- Chaung Tha - Yangon: mit dem Bus über Pathein.
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Yangon |
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Nach einer Flugzeit von 45 Minuten kam ich wohlbehalten in Yagon an. Die Abfertigung am Flughafen
war völlig unkompliziert, es wurden alle Schalter aufgemacht und die Angestellten waren sehr
freundlich. Für mich war auch überraschend, daß der "Zwangsumtausch" von 200 US $ entfallen war.
Ich nahm mir ein Taxi, um in die Innenstadt zu gelangen. Der Fahrer wollte 5 US $, was natürlich viel
zu teuer ist, aber ich war todmüde und hatte keine Lust zu diskutieren. Ich wollte einfach nur ein Bett
zum Ausruhen. Von dem Gästehaus, daß ich mir vorab schon ausgesucht hatte, riet mir der Taxifahrer
aber ab. Nachdem ich es in Augenschein genommen hatte, schlug er mir das Ocean Pearl Inn vor, das mir gut gefiel
und wo ich für den Rest meines Aufenthalts in Yangon wohnte. Es liegt in einer ruhigeren Gegend und zu
Fuß ist man in 20 min im Zentrum. Hier tauschte ich auch Dollar in die Landeswährung Kyat um; der Kurs war 850 Kyat für
einen Dollar.
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Mein erster Eindruck von Yangon: die Stadt hat Charme, obwohl hier annähernd 4 Millionen Menschen leben. Die Stadt
ist sehr grün, es herrscht noch vergleichbar wenig Straßenverkehr und die Menschen sind sehr freundlich
und hilfsbereit. Die vielen Mopedfahrer, die ich aus anderen asiatischen Ländern kenne, gibt es hier wohl noch nicht. Obwohl
ich an meinem ersten Tag in Yangon sehr müde war, bin ich abends noch durch die sehr belebten Straßen bis ins
Zentrum gebummelt. Es machte Spaß und es gab auch jede Menge zu sehen, zum Beispiel die beleuchtete
und sehr stimmungsvolle Sule Paya.
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Shwedagon Paya - Wahrzeichen von Myanmar |
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In Yangon blieb ich noch drei Tage, um mich zu orientieren, akklimatisieren und mir die Stadt noch etwas genauer
anzuschauen. Einen Besuch der Shwedagon Paya darf man sich auf keinen Fall entgehen lassen. Der großartige
goldene Stupa - das Wahrzeichen von Myanmar - ist sehr beeindruckend und einfach wunderschön. Die goldene Kuppel
hat eine Höhe von 98 m, an der Spitze befinden sich 1100 Diamanten und andere Edelsteine und das Gewicht der
goldenen Ummantelung wird auf 53 Tonnen geschätzt. Enstanden ist das Bauwerk zwischen dem 6. und 10. Jahrhundert.
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Am Abend des dritten Tages fuhr ich mit dem Taxi aus der Stadt hinaus zur Highway-Busstation, die ganz in der Nähe
des Flughafens ist. Die Fahrt kostete 3000 Kyat (ca. 3,5 US$) und der Fahrer half mir auch noch, den richtigen Bus zu finden.
Ich wollte mit dem Nachtbus nach Mandalay. Das Ticket für die circa 550 km weite Strecke kostete 4000 Kyat. Die Leute
aus dem Gästehaus haben es für mich einen Tag vorher telefonisch reservieren lassen. Geplante Abfahr war 17 Uhr.
Der Bus fuhr die ganze Nacht durch. Wir machten um 19 Uhr, 24 Uhr, 2 Uhr und 5 Uhr morgens eine Pause. Selbst um Mitternacht
gingen die meisten Einheimischen in ein Restaurant, um etwas zu essen. Kurz vor Mandalay hielt der Bus nochmals zur
Paßkontrolle.
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Mandalay |
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Morgens so gegen 9 Uhr kam ich nach circa 15 Stunden Busfahrt in Mandalay an. Auch hier liegt die Busstation
außerhalb der Stadt. Für 2000 Kyat nahm ich einen kleinen Pickup und ließ mich zu einem Hotel
bringen (ET-Hotel, AC/WC, Dusche, incl. Frühstück 8 US $). Das ET-Hotel ist recht einfach, aber sauber
und die Leute sind sehr freundlich und hilfsbereit. In Mandalay blieb ich einige Tage, bevor ich nach Nyaung U weiterfuhr.
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Am nächsten Tag nahm ich mir eine Rikscha und machte einen Ausflug zum Mandalay Hill. Die Schuhe läßt
man unten stehen und nach 30 Minuten Aufstieg erreicht man den Gipfel des kleinen Berges (236 m). Von dort oben hat man
einen schönen Ausblick auf die Stadt und die Pagoden des Umlandes. Der Rikschafahrer sprach sehr gut Englisch und
er erzählte mir, daß hier nur wenige Individualtouristen unterwegs sind. Anschließend schaute ich mir noch
einige Pagoden in der Nähe des Mandalay Hill an.
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Besonders schön fand ich die Kuthodaw Paya, deren Tempelbereich als "größtes Buch der Welt" bezeichnet
wird. Auf 729 Marmortafeln rund um den Stupa, steht der gesamte Tripitaka-Kanon (vollständige schriftliche Sammlung
der Lehren Buddhas) und man schätzt, wenn eine Person täglich acht Stunden liest, braucht sie 450 Tage, um das
ganze Werk zu lesen.
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Abends schaute ich mir eine Vorstellung des berühmten Komödianten U Par Par Lay an, der zur pwe-Gruppe
Moustache Brothers gehört. Pwe ist eine Mischung aus Musik, Drama und Improvisationstheater und gehört zu den
flexibelsten myanmarischen Unterhaltunsformen. Par Par Lay wurde 1996 verhaftet und zu sieben Jahren Zwangsarbeit in
einem Gefangenenlager verurteilt, weil er bei einer Aufführung auf satirische Weise die Generäle auf die
Schippe nahm.
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