Amélie & Hubert auf Reisen

Reiseerinnerungen und Fotogalerien

 
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  2003  |  Backpacking Trip durch Myanmar  
 
  Inle Lake / Nyaung Shwe  
  Mittwoch, 19.11.2003: Heute stand mir wieder eine lange Busfahrt bevor; ich wollte nach Nyaung Shwe an den Inle Lake. Er ist sehr schön und zu beiden Seiten säumen hohe Berge den 22 km langen See. Er ist bekannt für seine schwimmenden Gärten und die "Beinruderer". Das sind die einheimischen Fischer, die mit dem Standbein auf dem Heck stehen und das andere Bein um ein Ruder wickeln und so ihr Boot antreiben. Diese ungewöhnliche Tecknik entlastet die Arme und ermöglicht eine bessere Übersicht über im Wasser treibende Hindernisse.

Also stand ich um 4 Uhr morgens auf, da mich der Bus um 4.30 Uhr beim Hotel abholen wollte. Um 5 Uhr ging es dann endlich los. Um diese Zeit ist es hier noch dunkel. Nach einer nicht enden wollenden Fahrt kam ich dann am späten Nachmittag in Taunggyi an. Unterweg bekam ich Probleme mit dem Magen und Durchfall. Die Busfahrt kostete 4000 Kyat und für die restlichen 11 km an den See nahm ich ein Taxi (4000 Kyat). Endlich war ich am Ziel. Ich nahm mir ein Zimmer im Remember Inn (Haw Street, Nyaung Shwe) für 5 US$, das Frühstück inbegriffen. Der Inle Lake liegt 875 m über dem Meeresspiegel, darum wird es abends angenehm kühl und ich konnte, obwohl ich nachts einige Male aufstehen mußte, gut schlafen.

 
  Am nächsten Tag machte ich nur einen Spaziergang durch die Ortschaft. Nachmittags unternahm ich mit ein paar anderen Travellern eine beschauliche Kanufahrt (circa 3 Std für 1000 Kyat) durch die Kanäle in der näheren Umgebung von Nyaung Shwe. Das Remember Inn bietet Kanu- und Bootsfahrten sowie Treks in die Berge zu den Dörfern der Shan un Pa-O an.  
 
  Bootsfahrt auf dem Inle Lake  
  Sonnenuntergang am Inle Lake, Shan State, Myanmar Für den nächsten Tag hatte ich mich zu einem Tagesausflug auf den Inle Lake angemeldet. Um 7.30 Uhr ging es dann los und außer mir war noch ein französisches Paar dabei, die ein sogenanntes "Sabbatical" genommen hatten und für ein Jahr um die Welt reisten. Das Boot war ziemlich schnell und zum Glück hatte ich meine Jacke dabei, denn in den frühen Morgenstunden ist es hier noch recht kühl und der Fahrtwind tut ein übriges.  
  Wir tuckerten den ganzen Tag über den See, vorbei an kleinen Dörfern, besuchten einen der vielen Kunsthandwerker sowie einen schwimmenden Markt. Hierbei konnte man sehr gut die Fischer und überhaupt das Leben und die Kultur der Menschen am Inle Lake beobachten. Die Siedlungen befinden sich zum Teil mittem im Wasser und es gibt riesige sehr pittoreske Tomatenfelder im See, die von Booten aus abgeerntet werden. Wir blieben bis zum Sonnenuntergang auf dem See, bevor wir nach einem erlebnisreichen Tag wieder in unseren Ort zurückfuhren.  
 
  Die Umgebung von Nyaung Shwe  
  Um noch weitere Eindrücke von der sehr schönen Gegend zu bekommen, hatte ich mich am kommenden Tag zu einer ausgedehnten Tageswanderung durch die östlich von Nyaung Shwe gelegenen Berge angemeldet. Außer mir nahm noch ein Schweizer an der Tour teil. Unser einheimischer Führer sprach gut Englisch und so konnten wir uns den Tag über prima miteinander unterhalten. Er achtete darauf, daß wir mindestens 2 Liter Trinkwasser mitnahmen. Der Weg führte durch ausgedehnte Reisfelder in die Berge zu den Dörfern der Pa-O, wo es immer wieder herrliche Aussichtspunkte mit Blick auf den See gab.  
  Wir besuchten auch eine kleine Höhle, in der ein buddhistischer Mönch lebte und nach einer kurzen Teepause setzten wir unsere Wanderung fort. Vorbei an Feldern mit Sojabohnen und Mais ging es weiter bergauf, bis wir gegen Mittag in ein kleines Dorf kamen, wo wir in einem der typischen Holzhäuser unsere Mittagspause machten. Der Führer (seinen Namen habe ich leider vergessen) hatte Fertigsuppen dabei, denn zu kaufen gab es hier oben nichts. Wir wanderten den ganzen Nachmittag weiter und gegen Abend ging es dann wieder hinunter an den See, wo wir von einem kleinen Dorf mit einem Boot wieder zurückfuhren.  
  Am vierten und letzten Tag am Inle Lake, gönnte ich mir einen Ruhetag, denn am nächsten Tag stand mir mit über 700 km Entfernung, die längste und anstrengendste Busfahrt der ganzen Reise bevor. Ich wollte noch einige Tag am Meer verbringen und, um Zeit zu gewinnen, in einem Rutsch durchfahren ohne in Yangon zu übernachten. Das Busticket nach Yangon (7000 Kyat) habe ich mir in meinem Gästehaus ausstellen lassen.
 
 
  Chaung Tha  
  Am nächsten Tag mußte ich erst wieder zurück nach Taunggyi, wo der Bus nach Yangon an der Abzweigung zum Inle Lake um 12.30 Uhr abfuhr. Den Vormittag hat ich noch für eine Fototour durch den Markt von Nyaung Shwe genutzt. Endlich kam der Bus. Es war ein guter und großer Reisebus mit ausreichend Platz für die Beine; die Rückenlehne konnte man auch nach hinten klappen. Meine Nebensitzerin war ein sympathische Myanmarin mit einer lustigen roten Mütze, die leider kein Wort Englisch verstand. Trotzdem haben wir uns gut verstanden und unterwegs gegenseitig mit Essen versorgt.
 
  Als wir das schlimmste Stück durch die Berge hinter uns hatten, inzwischen wurde es Abend , mußte unser Bus anhalten und alle Fahrgäste aussteigen. Dann stiegen Polizisten oder Militärs ein und durchsuchten unser Gepäck. Wonach sie suchten, weiß ich nicht. Endlich ging es weiter und obwohl es schon spät war, lief laute Musik. An Schlaf war nicht zu denken. Um drei Uhr morgens hielt der Bus wieder und alle Leute stiegen aus, um in einem Restaurant etwas zu essen. Für mich nicht gerade die richtige Tagesszeit, um zu frühstücken. Gegen fünf Uhr kamen wir ans Ziel, aber es war nicht Yangon, wie ich zuerst dachte.
 
  Gegen sechs Uhr kam dann ein Pickup, der die restlichen Leute aus dem Bus, die nach Yangon wollten, mitnahm. Ich wollte mitfahren, aber man sagte mir, daß ich ein Taxi nehmen soll. Das sah ich nicht ein, denn ich hatte ja bis Yangon bezahlt. Etwas ärgerlich zwar, aber in solchen Situationen muß man Ruhe bewahren. Schließlich saß ich auch im Pickup und nach circa 40 Minuten Fahrzeit erreichten wir Yangon. Für 3000 Kyat brachte mich der Pickup dann noch zur Highway-Busstation, wo ich auch gleich einen Bus nach Pathein fand.
 
 
 
 
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