2018 | Unterwegs in Ecuador und auf den Galápagos Inseln
Isla Isabela | Ausflug zum Volcán Sierra Negra (1124 m)
Für die Tour hatten wir unseren Wecker auf 6:30 Uhr gestellt. Wir sollten um 7:15 Uhr im Büro von ISATOUREX sein. Da so früh noch kein Restaurant offen hatte, besorgten wir uns ein paar Kekse und
in einem Bäckerladen zwei Empanadas (gefüllte Teigtaschen). Im Büro gab es Kaffee und ein Lunchpaket für unterwegs wurde bereitgestellt.
Insgesamt waren wir etwa 12 Teilnehmer, aus verschiedenen Ländern. Unser weiblicher Guide gab uns noch eine
ausführliche Einweisung in gutem Englisch über die Wegstrecke und einige geologische Gegebenheiten. Der Sierra
Negra ist einer der aktivsten Vulkane der Galápagos Inseln, die letzte Eruption war im Juni 2018, also vor
knapp vier Monaten.
Mit einem Kleinbus fuhren wir in etwa 45 Minuten auf einer guten Straße zu einem Ranger Posten ins Hochland der Insel. Die Natur
ist sauber zu halten, sollte man meinen. Als jemand seine Kippe achtlos wegwarf, wurde er sofort von einem Ranger gebeten, sie
aufzuheben. Von hier marschierten wir auf einem sandigen Weg in Richtung Vulkan. Die ganze Zeit war es nebelig und um uns herum
war alles grün. Je höher wir kamen, desto mehr Flechten hatte es an den Bäumen. Sie sahen aus wie lange Bärte.
Langsam verzog sich der Nebel, die Sonne drückte sich durch und es wurde warm. Bald erreichten wir die Caldera des Vulkans.
Hier bot sich uns ein spektakulärer Blick auf den riesigen Krater, mit einer Ausdehnung von 7 x 10,5 km einer der größten
der Welt. Vom Rand geht es 100 Meter in die Tiefe. Wir gingen ein Stück entlang der Caldera bis zu einem Unterstand, von
dem ein Pfad hangabwärts über schroffe Lavafelder zum Volcán Chico (860 m) führte, einem Nebenkrater. Hier änderte sich
die Vegetation rasch von Bergwald in wüstenhafte Buschlandschaft und weite Lavafelder, auf denen ab und an Säulen- und
Feigenkakteen gediehen.
Die karge und wüstenartige Landschaft kam uns vor wie aus einer anderen Welt, bizarr und sehr schön. Spätestens ab hier
macht sich vernünftiges Schuhwerk bezahlt. Beim Volcán Chico machten wir eine Pause und ließen die grandiose Landschaft
auf uns wirken. Von unserem Standort hatten wir einen weiten Blick über die Insel, auf den blauen Ozean und die benachbarten
Inseln. Zurück ging es auf demselben Weg. Inzwischen stand die Sonne hoch am Himmel und es wurde richtig heiß. Gut das wir
genügend Wasser dabei hatten. Sonnencreme sowie einen Sonnenschutz für den Kopf sollte man auch einpacken. Müde gelangten
wir wieder zum Ranger Posten, von wo es mit dem Bus zurück nach Puerto Villamil ging. Die Tour war anstrengend, hat sich
aber auf jeden Fall gelohnt. Die Landschaft war beindruckend, etwas Derartiges hatten wir bislang noch nicht gesehen.
Schön war auch, dass jeder sein eigenes Tempo gehen konnte.
Zurück im Hostel war dann Ausruhen und Duschen angesagt, bevor wir am Abend einen Spaziergang durch den Ort zum Hafen machten.
Die erhofften Seelöwen konnten wir nur hören, aber nicht mehr sehen, da es schon dunkel war. Dafür wurden wir mit einem
herrlichen Sonnenuntergang entschädigt. Auf dem Rückweg landeten wir wieder im Coco Surf, wo wir unseren letzten Abend auf
der Insel verbrachten. Am nächsten Tag wollten wir zur Isla San Cristóbal weiterreisen, die östlichste der Galápagos Inseln.
Wir mussten dann noch packen, für morgen früh 5:20 Uhr hatten wir ein Taxi bestellt. Jeden Morgen um 6 Uhr geht eine
Fähre nach Santa Cruz. Nach San Cristóbal gibt es keine Direktverbindung. Die Tickets (2 x 30 US$ pro Person) hatten
wir wieder bei ISATOUREX gekauft.
Isla Isabela | Weiterreise zur Isla San Cristóbal über Santa Cruz
Um 5 Uhr früh war für uns die Nacht zu Ende, aber es war ruhig und wir hatten gut geschlafen. Draußen war es noch dunkel.
Wir warteten vor dem Hostel, aber das bestellte Taxi war nicht da. Eigentlich waren die Taxifahrer bislang überpünktlich.
Wir gaben dem Fahrer noch ein paar Minuten, nahmen dann aber ein anderes, dessen Fahrer auf der Suche nach Kunden
vorbeifuhr. Als wir am Hafen ankamen, war schon einiges los. Zum wiederholten Mal wurden unsere Trolleys kontrolliert
und mit grünem Kabelbinder versiegelt. Dieses Mal saßen wir im Boot weiter innen und erreichten Santa Cruz bereits
in 2 Stunden.
Wir gingen dann erst mal ins The Rock, um
zu frühstücken. Die restliche Zeit verbrachten wir am Hafen. Die Fähre nach San Cristóbal ging um 14 Uhr und um
13 Uhr sollten wir beim Check-In sein.
Isla San Cristóbal | Ankunft in Puerto Baquerizo Moreno
Nach gut zwei Stunden Fahrt erreichten wir Puerto Baquerizo Moreno, den Hauptort der Isla San Cristóbal. Da unsere
Unterkunft, das Dolphin House, ganz in der
Nähe war, gingen wir das Stück zu Fuß, die Trolleys im Schlepptau. Am Hafen gab es einen guten Stadtplan, auf dem auch unser
Hostel eingezeichnet war. Wir bekamen ein helles Zimmer im obersten Stockwerk, das sich mit einem anderen Raum die Dachterrasse
mit Stühlen und Hängematten teilte. Von dort hatten wir einen schönen Blick auf den Hafen. Bad und WC waren tadellos. Übrigens
darf man in Ecuador das Toilettenpapier keinesfalls in die Toilette werfen, sondern es kommt in einen Mülleimer neben der
Toilette. Man gewöhnt sich schnell daran. Der Grund dafür ist, dass der Wasserdruck der sanitären Anlagen in Ecuador, wie
überall in Südamerika, sehr niedrig ist und der Abfluss leicht verstopft. Im Erdgeschoss stand ein Wasserspender, wo wir
unsere Trinkflaschen auffüllen und so den Verbrauch von Plastikflaschen reduzieren konnten.
Ein Frühstück wurde nicht angeboten. Dafür gingen wir immer runter zur Hafenpromenade, zu der man in wenigen Minuten gelangt.
Hier gibt es ein paar nette Cafés und Restaurants. Zum Frühstücken waren wir im La Zayapa, wo man schön an den Straßentischen sitzen kann. Der Sohn der Besitzerin unseres Hostels
erklärte uns alles und machte auch ein paar Tourenvorschläge. Am kommenden Tag wollten wir eine Wanderung in eigener Regie
entlang der Küste machen, am 2. Tag Tauchen am Roca León Dormido (Kicker Rock) und für den dritten und letzten Tag
entschieden wir uns für die 360° Tour rund um die Insel mit einem Boot, die wir über das Hostel buchten. Anschließend
schauten wir bei Galápagos Blue Evolution
Diving vorbei, ein Tauchtourenanbieter, der uns vom Hostel empfohlen wurde. Im Laden trafen wir auf Wendy, die
gut Englisch sprach.
Allerdings gab es da noch ein kleines Problem. Gleich als wir in Ecuador ankamen, bemerkte ich, dass ich mein Taucherlogbuch
mit allen Tauchscheinen zuhause vergessen hatte. Aber mit Angabe des Namens und des Geburtstages kann der aktuelle Status
bei PADI abgerufen werden. Wendy meinte, das sei kein Problem, sie würde das überprüfen. Amélie hatte alles dabei, so
konnte Wendy in ihrem Logbuch sehen, wo wir schon überall zusammen getaucht sind. Darum konnten wir die Tour (180 US$ pro
Person) buchen und am nächsten Tag sollten wir vorbeikommen, um die Ausrüstung anzuprobieren. Da wir nur einen Tag
tauchen wollten, hatten wir unsere eigene Ausrüstung bis auf Maske und Computer zuhause gelassen.
Als es geklärt war, dass wir Tauchen gehen können, gönnten wir uns ein Bier in einer Kneipe unten an der Uferpromenade.
Es wäre jammerschade gewesen, wenn es nicht geklappt hätte. Danach begaben wir uns auf die Suche nach einem netten Restaurant
für das Abendessen, wobei wir in der zweiten Querstraße hinter der Uferpromenade fündig wurden. Das Restaurant El Descanso
Marinero gefiel uns gut, schon wegen der originellen und eigenwilligen Deko. Die kommenden Abende verbrachten wir immer hier.
Drinnen saßen schon ein paar Gäste und wir wurden von einem total netten und sympathischen Mann empfangen. Insgesamt war
das Personal sehr freundlich. Das Essen fanden wir gut, die Portionen waren groß und das gut gekühlte Pilsener Bier
war klasse. Quasi als Vorspeise bekamen wir gesalzenes Popcorn mit Salsa picante (Chili-Sauce). Zufrieden machten wir
uns auf den Weg ins Hostel und gingen früh schlafen. Einziges Problem: aus der Umgebung klang noch laute Musik und
Gelächter bis weit nach Mitternacht.
Isla San Cristóbal | Wanderung entlang der Küste bis zum Playa Baquerizo
Nach dem Frühstück im La Zayapa unten an der Hafenpromenade machten wir uns auf den Weg. Mit dabei hatten wir unsere
eigene Schnorchelausrüstung sowie einen Stadtplan, den wir uns bei der örtlichen Tourist Information besorgt hatten.
Vom Zentrum gingen wir nach Westen die Straße entlang bis zum Playa de Oro, wo sich einige Seelöwen mit ihren Jungen
im Wasser tummelten. Ein Stück weiter kamen wir zu einen Infozentrum, von dem ein Bohlenweg durch einen Wald aus
Säulenkakteen bis zur kleinen Bucht Las Tijeteras führte. Hier kann man gut schnorcheln.
Wir wollten aber noch ein Stück weiter und erklommen den Hügel Cerro de las Tijeteras, wo wir von einer Aussichtsplattform
einen herrlichen Blick über die Bucht und auf das Meer bis hin zum Kicker Rock hatten. Auf einem schmalen Trampelpfad
ging es wieder abwärts über Felsen und durch Buschwerk bis zum 2 km entfernten Playa Baquerizo. Unterwegs gab es noch
einen schönen Aussichtspunkt mit Tiefblick, wo wir zahlreiche Fregattvögel beobachten konnten, die hier auch nisten.
Am Playa Baquerizo mussten wir feststellen, dass der Strand mit vielen Lavafelsen und starken Wellen momentan nicht
so gut zum Schnorcheln war. Außer uns und ein paar Meerechsen war der Strand menschenleer.
Also wieder ein Stück zurück zur vorigen Bucht, wo wir eine geschützte Stelle wählten, an der wir auch alleine waren.
Über ein paar Felsen ging es dann ins 19 Grad kühle Wasser. Wir hatten noch unsere Neopren Shirts an, so war es ganz
gut auszuhalten. Gleich am Anfang sahen wir zwei Meeresschildkröten, die Sicht war aber nicht ganz optimal. Trotzdem
hatte sich das Schnorcheln in dieser Umgebung gelohnt. Wir gingen wieder hoch zum Aussichtspunkt und setzten unsere
Wanderung über einen Bohlenweg bis zum Playa Punta Carola fort, wo wir wieder auf Seelöwen trafen, die sich sonnten.
Auch ein paar Badegäste hatten hierher gefunden. Von hier ging es dann wieder zurück in den Ort.
Am Abend gingen wir nochmal zum Tauchshop, um die Leihausrüstung anzuprobieren. Hier lernten wir unseren Guide Joselo
Ballesteros kennen, der uns bezüglich der Ausrüstung gut beraten hatte. Uns war er gleich sympathisch. Wendy hatte
den Check bei PADI gemacht, somit stand uns nichts mehr im Wege, die einzigartige Unterwasserwelt zu erkunden. Mit
etwas Glück kann man hier Hammerhaien und Galápagos-Haien begegnen. Wir waren sehr gespannt.
Isla San Cristóbal | Tauchen am Roca León Dormido (Kicker Rock)
Da wir erst um 8 Uhr beim Tauchshop sein sollten, hatten wir noch Zeit, um in Ruhe zu frühstücken. Ganz in der Nähe,
in einem kleinen Hotel an der Uferpromenade, gab es ab 7 Uhr schon Frühstück. Zurück im Shop machte Wendy ein ausführliches
Briefing, bevor wir unsere Ausrüstung schnappten und mit ihr zum Hafen runter gingen. Zusammen mit anderen Tauchern und
Schnorchlern gingen wir auf ein Schiff.
Sinnvoll, wenn nicht jeder Tauchshop mit seinem eigenen Boot rausfährt. Mit unserem Guide Joselo, dem auch das
Tauchgeschäft gehört, waren wir nur zu dritt. Besser hätte es nicht sein können. Er baute für uns das Tauchgerät
zusammen und half uns beim Schätzen der Bleimenge. Das Wetter war optimal, wir hatten tiefblauen Himmel, glasklare
Luft, die Sonne schien und die See war ruhig. In circa 45 Minuten erreichten wir diesen spektakulären Tauchplatz.
Der Kicker Rock ist ein steiler ungefähr 140 Meter aus dem Meer ragender Lavakegel, der sich durch Erosion geteilt hat.
Den spanischen Namen verdankt er der Ähnlichkeit mit einem schlafenden Löwen. Der Doppelfelsen wird durch einen Kanal
getrennt, durch den auch getaucht werden kann. Ins kühle Nass ging es dann per Rolle rückwärts. Das Wasser war mit 19
Grad recht frisch, aber doch nicht so kalt, wie gedacht. Wir hatten einen 5mm Nasstauchanzug mit Neopren Unterzieher
an. Die Galápagos Inseln liegen zwar am Äquator, aber um diese Jahreszeit bringt der Humboldtstrom kaltes sauerstoffreiches
Wasser aus der Antarktis entlang der Westküste Südamerikas nach Norden. Die Sicht war so bei geschätzten 10 bis 15 Meter.
Wir tauchten entlang der Steilwand und gegen Ende durch den 35 Meter tiefen Kanal zwischen den Felsen, wobei wir mehrere
Schildkröten sahen. Großfische ließen sich leider keine blicken. Im Kanal hatten wir etwas Strömung, die uns erst ein Stück
zurück und etwas mehr nach vorne brachte. Wir stellten uns darauf ein und kamen so gut voran. Die Unterwasserwelt hatte hier
wieder einen ganz anderen Charakter als zum Beispiel im Roten Meer. Nach 45 Minuten beendeten wir den Tauchgang und Joselo
setzte die Boje. Wir machten unseren Safety Stop und ließen uns vom Boot abholen. Dann wurde Kaffee und Kuchen gereicht,
Joselo wechselte für uns die Flaschen.
Der zweite Tauchgang fand auf der Rückseite der Felsinsel statt, wo es sehr viel mehr Fische gab. Wir konnten große Schulen
von Barrakudas, Thunfischen und Schnappern, sowie einige Schildkröten sehen. Daneben gaben sich auch zwei Hammerhaie und andere
Haie (vermutlich Galápagos-Haie) die Ehre. Faszinierend fanden wir, Robben beim Jagen zu sehen, wie sie in eine Fischschule
hineinstoßen und versuchen, einen Fisch zu schnappen. Nach 43 Minuten war der sehr schöne und letzte Tauchgang dieser Reise
zu Ende. Joselo hatte dabei fleißig gefilmt. Danach gab es ein leckeres Mittagessen.
Zum Abschluss der Tour steuerten wir den Playa El Manglecito an, einen schönen einsamen Sandstrand mit flachem kristallklaren
Wasser, wo wir eine Stunde Zeit zur freien Verfügung hatten. Hier konnte man Spazieren gehen, Schwimmen oder Schnorcheln.
Hinter dem Strand war eine Lagune mit Mangroven, ein guter Platz um Vögel zu beobachten. Gegen 15:30 Uhr waren wir wieder
im Hafen. Das Tauchen hat uns viel Spaß gemacht und mit unserem Guide Joselo waren wir sehr zufrieden. Auch die Leihausrüstung
war tipptopp. Aus unserer Sicht ist der Kicker Rock für Schnorchler weniger geeignet, da das Meer dort zu tief ist, um
bis auf den Grund zu sehen.
Am Abend gingen wir nochmal beim Tauchshop vorbei und Wendy überspielte uns kostenlos einige Fotos und Videos, die Joselo
gemacht hatte. Den Abend ließen wir wieder im Restaurant El Descanso Marinero ausklingen.
Isla San Cristóbal | 360° Tour um die Insel
Für den letzten Tag auf San Cristobal hatten wir die Inselumrundung gebucht. Um 7 Uhr gingen wir mit Christian, dem Sohn
der Eigentümer des Hostels, zum Laden des Tourveranstalters. Wir hatten uns gestern noch Empanadas fürs Frühstück gekauft,
da um diese Zeit noch kein Restaurant offen hat. Im Laden bekamen wir noch Neoprenanzüge (kurz), bevor es zum Hafen ging.
Dort brachte uns ein Wassertaxi zu unserem Boot. Wieder waren wir eine buntgemischte Gruppe aus verschieden Ländern.
Auch heute hatten wir wieder Glück mit dem Wetter, es war strahlender Sonnenschein und das Meer war ruhig. Unser erster Stopp
war beim Kicker Rock zum Schnorcheln. Mit den Shorties war es im Wasser doch recht frisch, aber es war zum Aushalten. Gleich
am Anfang ging es in einen kleinen Kanal rein, wo uns ein Seelöwe entgegenkam und dann blitzschnell verschwand. Die steilen
Wände, einfach die ganze Szenerie war schon beeindruckend. Wir sahen noch ein paar Schildkröten, aber kaum Fische. Mir
wurde es dann zu kalt und ich schwamm zum Boot. Amélie hielt bis zum Schluss durch.
Von hier schipperten wir weiter nach Norden, wobei wir am Vulkanberg Cerro Brujo (span. Hexenhügel) vorbeikamen. Dort gab
es eine interessante Felsformation, eine Art Torbogen. Der Captain fuhr auf die Rückseite und drehte das Boot so, dass
wir durch den Tunnel einen perfekten Blick auf den 7 km entfernten Kicker Rock hatten. Unser erster Landgang war dann
an der Bahía Sardina, wo wir einen traumhaft schönen Sandstrand vorfanden. Wir gingen etwas spazieren und machten Fotos
von den Pelikanen und Seelöwen. Hier im nördlichen Teil ist es eher trocken, aber die Landschaft war nicht weniger
beeindruckend.
Der nächste Halt war am nördlichsten Punkt der Insel, genannt Punta Pitt. Hier hielt das Boot nur an, es gab keinen Landgang.
Auf den steilen und unzugänglichen Felsen nisten alle drei Tölpelarten, die es auf dem Archipel gibt. Aber vom Boot aus konnten
wir nicht viel erkennen. Darüber waren wir etwas enttäuscht, denn wir hatten gehofft, hier die berühmten Blaufußtölpel zu sehen.
Von hier fuhren wir zur Ostseite der Insel und dann weiter nach Süden zur Bahía Rosa Blanca, wo wir den letzten Stopp der Tour zum
Schnorcheln und Spazierengehen machten. Bevor wir an Land gingen, haben wir unser Mittagessen bekommen. Landestypisch bestand es
aus Reis, Huhn oder Fisch und Salat. Geschmeckt hatte es uns sehr gut. Nach einem kurzen Marsch über Lavagestein erreichten wir
eine Stelle, an der sich ein paar Blaufußtölpel (Sula nebouxii) aufhielten. Wir konnten uns ihnen vorsichtig nähern, sie
bestaunen und einige Fotos machen.
Zum Glück hatten wir unsere Kameras mitgenommen. Wir freuten uns sehr darüber, dass wir sie schließlich doch noch sehen konnten
und so nah. Zum Schnorcheln gingen wir weiter zu einer winzigen Lagune, die durch einen ganz schmalen Durchschlupf mit dem Meer
verbunden war. Hier waren wir umgeben von Lavagestein, Mangroven und Kakteen. In dem Teich tummelten sich schätzungsweise
20 - 30 Baby-Weißspitzenriffhaie. Die meisten lagen auf dem sandigen Grund in circa 2 m Tiefe. Vermutlich konnten sie auf
Grund der Ebbe nicht weg.
Leider ließ die Sicht durch den aufgewirbelten Sand zu wünschen übrig. Amélie ging danach wieder an Land, da ihr die vielen Haie
doch nicht ganz geheuer waren. Ich schwamm dann durch die schmale Verbindung zum Meer in die vorgelagerte Bucht, wo unser
Guide mit den anderen Schnorchlern war. Hier sah ich weitere Baby-Haie und Meeresschildkröten. Danach zogen wir uns wieder
um und marschierten zu einem anderen Abschnitt des Strandes mit herrlich weißem Sand und genossen den großartigen Anblick.
Von hier gelangten wir dann in gut 1,5 Stunden Fahrt wieder zurück nach Puerto Baquerizo Moreno. Alles in allem waren wir
sehr zufrieden mit der Tour (135 US$ pro Person). Wir hatten eine tolle Zeit, sahen die schönsten Punkte der Insel und hatten
so einen groben Eindruck von San Cristóbal gewonnen. Soviel hätten wir sonst nie an einem Tag gesehen. Den letzten Tag auf
der Insel ließen wir wieder im Restaurant El Descanso Marinero ausklingen. Zum Abschluss gönnten wir uns heute
einen Caipirinha.
Isla San Cristóbal | Rückfahrt nach Santa Cruz und weiter zum Festland
Da unsere Fähre nach Santa Cruz erst um 15 Uhr ging, war ausschlafen angesagt. Die Nacht hatten wir einigermaßen rumgebracht,
bis 2 Uhr morgens war draußen wieder ein Mordslärm. Zum Frühstücken gingen wir wieder ins La Zayapa an der Hafenpromenade.
Die restliche Zeit vertrieben wir uns mit Bummeln, Beobachten der Seelöwen und Lesen. Als es Zeit wurde, Check-In war um
14 Uhr, holten wir unsere Trolleys und spazierten zum Hafen.
Die Überfahrt verlief wie gewohnt, in Santa Cruz hatten wir wieder im Hotel Flamingo reserviert. An der Rezeption regelten wir
gleich den Transport zum Flughafen. Wir hatten uns dann doch für ein Taxi (25 US$) entschieden. Man empfahl uns das Taxi auf
7 Uhr (Abflug war 11:20 Uhr) zu bestellen, falls es irgendwelche Probleme geben sollte. Inzwischen war es Abend geworden und
wir fanden an der Uferpromenade ein nettes Restaurant, wo man gemütlich draußen sitzen konnte. Zum Abschied von den
Galápagos Inseln nutzten wir die Happy Hour aus und tranken ein paar Mojitos, die sehr gut waren. Im Hotel lasen wir noch
eine Weile, bevor wir das Licht ausmachten. Herrlich, hier war absolute Ruhe.
Am nächsten Morgen standen wir früh auf, um 6:30 Uhr gab es Frühstück und der Taxifahrer war bald darauf auch schon da. Zügig
fuhren wir nach Norden zur Anlegestelle der Fähre, die uns zur Insel Baltra brachte. Vorher kauften wir noch die Tickets und
brachten die Trolleys auf die Fähre. Sie legte erst ab, als sie voll war. Auf der anderen Seite ging es mit dem Bus bis zum
Flughafen. Da wir noch genügend Zeit hatten, konnten wir ohne Stress einchecken und gemütlich Kaffee trinken. Der Rückflug
mit LATAM Airlines ging wieder über Guayaquil, aber dieses Mal konnten wir im Flieger bleiben.
In Quito nahmen wir ein Taxi (26 US$) und ließen uns zum wohlbekannten Hostel The Secret Garden bringen, das im historischen Zentrum liegt. Da die Rezeption im obersten Stock ist,
war es eine schöne Schinderei, die Trolleys hochzutragen. Wir waren ja wieder auf 2850 Meter. Unser Doppelzimmer mit Bad war einfach,
aber sauber. Das Treppenhaus ist hübsch bemalt. Überwiegend waren hier junge Backpacker aus aller Welt. Schön mal wieder diese nette
Atmosphäre zu spüren. Das Secret Garden ist vermutlich
die beste Adresse in Quito für Backpacker, die andere Leute treffen wollen.
Wir blieben dann auf dem Zimmer, ruhten uns aus und gingen zum Abendessen auf die Dachterrasse, von der wir einen einzigartigen
Blick über das nächtliche Quito hatten. Das Essen muss man vorbestellen, es gab zwei Gerichte zur Auswahl, davon eins für
Vegetarier. Beim Essen saßen alle zusammen an einem langen Tisch, eine gute Gelegenheit mit anderen Leuten ins Gespräch
zu kommen. Wir hatten mexikanische Tapas mit Guacamole bestellt, dazu gab es Bier, Amélie nahm chilenischen Rotwein.