Amélie & Hubert auf Reisen

Reiseerinnerungen und Fotogalerien

 
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  2023  | 3,5 Wochen Namibia und Botswana als Selbstfahrer  
Moremi Game Reserve | Fahrt nach Xakanaxa

Am Morgen des 21.10.2023 kletterten wir früh aus unserem Dachzelt. Jetzt benötigten wir erst mal einen guten Kaffee. Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg nach Xakanaxa (ausgesprochen Ka-ka-na-ka). Eine Strecke von etwa 45 km über eine sandige Piste lag vor uns. Unterwegs wollten wir noch zum Dombo Hippo Pool. Die Wegverhältnisse waren besser, als gedacht. Wir kamen zwar nur langsam voran, dafür gab es nur ein paar Stellen mit Tiefsand. Unterwegs hatten wir auch einige Male die Gelegenheit, Elefanten zu sehen. Gleich am Anfang überquerten zwei graue Riesen die Piste und blieben am Rand stehen, um ihre Rüssel in die Zweige eines Busches zu versenken, um krachend Zweige herauszubrechen. Sicherheitshalber blieben wir stehen und warteten, bis sie weiterzogen.

Elefanten versperren uns eine Weile den Weg nach Xakanaxa
Elefanten versperren uns eine Weile den Weg nach Xakanaxa

An einer Stelle mussten wir einen Umweg fahren, die Strecke war wegen Überflutung gesperrt. Es war nicht ersichtlich, ob man noch problemlos zum Hippo Pool hätte fahren können, also nahmen wir die Umleitung, aber egal. Gegen Mittag erreichten wir die Xakanaxa Camping Site und bekamen den Stellplatz XA5 zugewiesen. Die Campsite liegt mitten in der Wildnis, ein paar Kilometer vom Gate entfernt. Die Stellplätze befinden sich unter Bäumen am Rande einer mit Papyrus zugewachsenen, sumpfigen Lagune des Okavango-Deltas. Sie waren etwas näher beisammen als zuletzt. Wir hatten eine Feuerstelle und einen Wasserhahn, Strom gab es auch hier nicht. Die sanitären Anlagen waren ok und ganz in der Nähe. Routiniert platzierten wir den Hilux, der Rest war auch gut eingespielt. Als ich zur nahen Bootsanlegestelle gehen wollte, versperrte mir plötzlich ein großer Elefant den Weg.

Unser Stellplatz XA5 auf der Xakanaxa Camping Site
Unser Stellplatz XA5 auf der Xakanaxa Camping Site

Ich kehrte um und fuhr mit Amélie sicherheitshalber mit dem Auto dorthin. Wir machten dann für 17 Uhr eine einstündige Bootsfahrt (950 Pula) aus. Die Tour begann pünktlich, mit unserem netten "Captain" waren wir zu dritt. Vorbei am Luxusresort Camp Xakanaxa ging es hinaus auf den Okavango Fluss. Das Geflecht von Kanälen und Lagunen wurde von hohem goldgelben Schilf und Papyrus gesäumt. Nach einer Weile öffnete sich der Fluss zu einer beachtlichen Breite. Höhepunkt der Bootsfahrt war für uns die Begegnung mit einem Elefanten, der im Fluss stand und genüsslich das Gras vom Ufer fraß.

Gras fressender Elefant im Okavango
Gras fressender Elefant im Okavango

Nach der schönen Bootsfahrt ging es zurück zu unserem Lager. Da wir schon vor der Bootstour gekocht und gegessen hatten, machten wir es uns mit einem kühlen Bier bequem. Später sammelten wir Holz und entfachten unser obligatorisches Lagerfeuer, teilweise mit unserem Holz, das wir in Kasane gekauft hatten. Inzwischen hatten wir Routine im Feuer machen. Die Nacht war wieder unruhig, obwohl wir gut einschliefen. Aus dem Schlaf gerissen hörten wir mindestens einen Elefanten und ein Hippo in unmittelbarer Nähe unseres Stellplatzes. Später waren noch die Schreie einer Hyäne zu hören.

Graufischer (Pied Kingfisher)
Graufischer (Pied Kingfisher)

Xakanaxa Campsite | Gamedrive zu den Paradise Pools

Gegen 5 Uhr machten sich unsere Nachbarn bemerkbar, die früh aufstanden und kochten, um zeitig nach Maun weiterzufahren. Daher krochen wir auch früher aus unserem Dachzelt und machten Frühstück, ohne die diebischen Affen aus den Augen zu lassen. Nach dem Frühstück starteten wir hier zu unserem ersten Gamedrive. Die Paradise Pools standen auf unserem Plan. Unterwegs trafen wir zweimal auf Elefanten. Bei den Paradise Pools sah die Landschaft wieder ganz anders aus, wie ein verwunschener Zauberwald. Neben Miombowald (Trockenwald) sahen wir auch abgestorbene Bäume, die im Wasser standen. Viele Tieren waren nicht da, nur ein paar grasende Impala und Red Lechwe Antilopen sowie einige Wasservögel, darunter ein Saddle-billed Stork (Sattelstorch).

Später kochten wir unser Mittagessen, so dass wir um 15 Uhr die nächste Pirschfahrt machen konnten. Wir wollten zum Jesses Pool und fuhren zunächst an der Bootsanlegestelle vorbei. Die Piste war sehr schmal und holprig. Plötzlich kamen wir an eine Stelle, an der zwei Elefanten standen. Was tun? Da die beiden grauen Riesen keine Anstalten machten wegzugehen, setzten wir ein Stück zurück und nahmen eine andere Abzweigung. Es dauerte dann nicht lange, bis wir an eine überflutete Stelle kamen, so dass wir die Aktion abbrachen. Die Stelle war uns zu tief, unser Hilux hatte keinen Ansaugschnorchel und laut unserem Autovermieter durften wir nur durch max. 30 cm tiefes Wasser fahren. Wir schauten dann nochmal bei den Paradise Pools vorbei, aber zu sehen gab es nichts Besonderes.

Landschaft bei den Paradise Pools
Landschaft bei den Paradise Pools

Lechwe Antilope (Red Lechwe) bei den Paradise Pools
Lechwe Antilope (Red Lechwe) bei den Paradise Pools

Auf dem Weg zurück zur Campsite rannte kurz vor uns ein Hippo über den Weg. Zum Glück hatte es kein Interesse an uns. Als wir es uns in unseren Klappstühlen gemütlich machten, brachte unser Nachbar André etwas Eis und zwei Dosen Tonic Water. Eine sehr nette Geste, der Abend war gerettet und wir konnten später unseren Gin Tonic am Lagerfeuer genießen. André stammt aus Südafrika und wir hatten ihn schon am Tag zuvor kennengelernt und mit ihm geplaudert und erzählt, dass wir kein Tonic Water mehr haben und unser Kühlschrank langsam schlapp macht. So um zwei Uhr in der Nacht wurden wir wieder aus dem Schlaf gerissen, da sich ein Elefant nebenan in den Büschen zu schaffen machte. Auch das Grunzen eines Hippos war zu hören.

Dieser Haubenbartvogel (Crested Barbet) besuchte uns öfters
Dieser Haubenbartvogel (Crested Barbet) besuchte uns öfters

Moremi Game Reserve | Weiterfahrt zur Third Bridge Campsite

Am nächsten Morgen hatten wir einen schönen Sonnenaufgang. Unser Nachbar André und seine Kumpels waren auch schon früh auf den Beinen. Nach dem Frühstück mit heißem "Buschkaffee" machten wir uns auf den Weg zur Third Bridge Campsite. Vor uns lag eine kurze Strecke, etwa 15 km, die teilweise tiefsandig und sehr holprig war. Mehr als 25 km/h war nicht drin. Einmal dachte ich, wir bleiben im Sand stecken, aber ich konnte den Hilux zurücksetzen und auf einer anderen Spur weiterfahren. Kurz vor dem Ziel mussten wir die Holzbrücke namens Third Bridge überqueren, die uns über den Moanachira Fluss zur Campsite brachte. Sicherheitshalber stieg Amélie aus und lotse mich über die schmale Brücke. Von dort war es nur noch ein kurzes Stück bis zur Campsite, die wir gegen 11 Uhr erreichten.

Third Bridge, die nächste Holzbrücke, dann hatten wir es geschafft
Third Bridge, die nächste Holzbrücke, dann hatten wir es geschafft

Ankunft auf der Third Bridge Campsite

Wir meldeten uns an der Rezeption, an der es auch einen kleinen Laden gab. Schon im Januar hatten wir den Stellplatz MT 3 gebucht, auf dem es einen großen, schattenspendenden Leberwurstbaum, Wasser, aber keinen Strom gab. Ein schöner Platz, die sauberen sanitären Anlagen waren etwa 50 m entfernt. Etwas später erkundigten wir uns an der Rezeption nach möglichen Aktivitäten, die man buchen könnte. Leider Fehlanzeige. Etwa 15 km entfernt sei die Mboma Boat Station, dort könnte man Bootstouren machen, sagte man uns. Wir entschlossen uns, am Nachmittag dorthin zu fahren. In der Zwischenzeit machten wir es uns im Schatten gemütlich und beobachteten die Buschhörnchen, Tokos (Nashörnvögel), Glanzstare und die lustigen krakeelenden Hühner, ähnlich unseren Rebhühnern, die um uns umherhuschten. Heute und an den letzten Tagen war es sehr heiß, das Thermometer im Hilux zeigte 40 Grad an.

Third Bridge Campsite: unser Stellplatz unter einem großen Leberwurstbaum
Third Bridge Campsite: unser Stellplatz unter einem großen Leberwurstbaum

Karminspint (Southern Carmine Bee-eater)
Karminspint (Southern Carmine Bee-eater)

Third Bridge Campsite | Wir fahren den Mboma Island Loop

Gegen 14:30 Uhr fuhren wir los. Die Strecke war landschaftlich schön, kurvenreich und teilweise sehr tiefsandig. Anfangs war die Wegfindung (ohne GPS) schwierig. Wir kamen an ein paar Pools vorbei, aber außer den Red Lechwe Antilopen gab es keine Besonderheiten. Als wir die Stelle erreichten, an der die Abzweigung zur Bootsstation sein müsste, verzichteten wir auf die Fahrt dorthin. Es gab kein Hinweisschild, die Spur sah sehr tiefsandig aus und frische Reifenspuren sahen wir auch nicht. Wir setzten unsere Fahrt fort und machten den ganzen Mboma Island Loop, eine sandige Streck von rund 32 Kilometer.

Glanzstar (Starling)
Glanzstar (Starling)

Third Bridge Campsite | Elefanten hautnah

Hinter einer Biegung trafen wir unverhofft auf eine Elefantenkuh mit ihrem Jungen, die uns den Weg versperrte. Etwas weiter hinten kam noch ein dritter großer Elefant. Was tun? Ich versuchte ein Stück zurückzusetzen, was wegen der engen Kurve nicht einfach war und vorbeizufahren trauten wir uns nicht. Also warteten wir ab, bewegten uns nicht und verhielten uns mucksmäuschenstill. Die Elefantenkuh kam immer näher und zupfte Blätter von den Zweigen, der andere große Dickhäuter, etwas weiter weg im Gebüsch, stapfte links von uns vorbei. Schließlich war die Elefantenkuh und ihr Junges mit uns gleichauf und ging gemächlich, ein paar Meter entfernt, rechts an uns vorbei. Ich machte den Motor wieder an und wir setzen die Runde fort. Etwas mulmig war es uns anfangs schon.

Kurze Zeit später stand wieder ein grauer Riese am Wegesrand. Wir hielten an und warteten ab. Er schüttelte den Kopf und schwang den Rüssel hin und her. Es wirkte bedrohlich, aber dann trottete er weiter und wir konnten unsere Fahrt fortsetzen. Ohne weitere "Zwischenfälle" errichten wir wieder unser Camp. Am Abend wurde wieder gekocht, später saßen wir noch eine Weile am Lagerfeuer und um 20:30 Uhr waren wir in unserem Dachzelt.

Baumhörnchen (Tree Squirrel)
Baumhörnchen (Tree Squirrel)

Third Bridge Campsite | Zweiter Tag mit Game Drive, Hippos und einer Büffelherde

Den Vormittag verbrachten wir auf der Campsite, erst am Nachmittag brachen wir zu einem weiteren Gamedrive auf. Dabei wollten wir auch den Weg für die Weiterfahrt zum South Gate bzw. nach Maun erkunden. Am Nachmittag waren auf der Ebene schon mehr Tiere unterwegs. Nach einer Weile teilte sich die Piste in drei Spuren auf und wieder gab es keine Hinweisschilder. Die Landkarte half uns auch nicht weiter, also entschieden wir uns für die linke Piste. Nach einer Weile kam uns ein Geländewagen entgegen. Wir unterhielten uns mit der Fahrerin, die uns ein paar Tipps für die Weiterfahrt gab und bestätigte, dass dies der Weg nach Maun ist. Eine wertvolle Info für den nächsten Tag.

Entlang der Strecke kamen wir an mehreren Pools vorbei. Wir hielten an einem Pool, in dem ein Hippo war. Amélie bekam etwas Bammel, als es näher kam, sein Maul aufriss und dann abtauchte. Nachdem wir einen umgestürzten Baum umfahren hatten, trafen wir auf eine riesige Büffelherde, die uns die freundliche Fahrerin angekündigt hatte. Vorsichtig fuhren wir weiter, die Büffel beobachteten uns genau. Nach einer Kurve sahen wir einen Geländewagen am Rand stehen mit André und einem seiner Kumpels. Sie beobachteten die Büffel. Was für eine Freude. Nach einem kurzen Plausch mit André ging es weiter.

Der Afrikanische Büffel ist neben dem Flusspferd eines der gefährlichsten Tiere Afrikas für den Menschen. André meinte, die Büffel sind nur gefährlich, wenn man aus dem Auto aussteigt. Es war bis hier ein schöner Gamedrive und da wir für heute genug gesehen hatten, kehrten wir nach einer Weile um. Am Gate besorgten wir uns in dem kleinen Laden noch Feuerholz, Bier und Milch. Am Abend gab es den letzten Gin Tonic, die Nacht war ruhig und verlief ohne besondere Vorkommnisse.

Afrikanischer Büffel (African Buffalo)
Afrikanischer Büffel (African Buffalo)

Der letzte Abend auf der Third Bridge Campsite
Der letzte Abend auf der Third Bridge Campsite

Weiterfahrt nach Maun zur Island Safari Lodge

Am nächsten Tag waren wir schon um 6:15 Uhr auf den Beinen, klappten das Dachzelt zusammen und machten Frühstück. Viel gab es heute nicht. Dann ging's los. Vor uns lag eine Strecke von circa 140 km, alles Piste. Wir hatten uns entschlossen, die South Gate Campsite auszulassen, obwohl schon bezahlt, in der Hoffnung in Maun mit einen zusätzlichen Tag mehr anzufangen. Auf der großen Ebene hinter dem Gate grasten viele Antilopen und auch einige Giraffen waren zu sehen. Wie gestern schlugen wir die linke Abzweigung ein, die große Büffelherde war jedoch verschwunden. Dafür sahen wir zum ersten Mal zwei Honigdachse. Sie bewegten sich so schnell, an Fotografieren war nicht zu denken.

Eine Pantherschildkröte (Leopard Tortoise) ist auf der Piste unterwegs
Eine Pantherschildkröte (Leopard Tortoise) ist auf der Piste unterwegs

Auf der weiteren Fahrt hatten wir teilweise wieder tiefen Sand. Ab und an sahen wir Antilopen, Zebras und Gnus, aber keine Löwen. Irgendwann erreichten wir South Gate, die Strecke danach war nicht besser. Als wir endlich die Teerstraße nach Maun erreichten, wollten wir die Reifen mit unserem Kompressor wieder aufpumpen, aber die Motorhaube ließ sich partout nicht öffnen. Wohl oder übel fuhren wir mit maximal 50 km/h die letzten 28 km zu einer Tankstelle nach Maun, ließen volltanken und die Reifen aufpumpen. Auch hier war die Bezahlung mit Karte kein Problem.

In Maun brauchten wir eine Weile, bis wir die Island Safari Lodge fanden. Die Lodge liegt am Ufer des Thamalakane-Flusses, ein paar Kilometer westlich von Maun. In der Island Safari Lodge hatten wir zwei Nächte auf der Campsite gebucht und schon bezahlt. Das wir einen Tag früher ankamen, war kein Problem. Auch ein Update auf einen Bungalow war möglich. Wir bekamen sogar einen Rabatt und freuten uns, mal wieder in einem richtigen Bett zu schlafen. Kurz entschlossen hatten wir uns für den nächsten Tag gleich für eine Mokoro Tour ins Okavango Delta angemeldet.

Nachdem wir im Restaurant eine Kleinigkeit gegessen und uns ein kühles Bier gegönnt hatten, holten wir unser Gepäck und legten uns erst mal eine Weile aufs Ohr. Später nahmen wir ein Bad im Pool und zum Abendessen gingen wir ins Restaurant. Das Essen war ganz okay. Nach dem Abendessen gab uns Broken eine kurze Einführung für die Mokoro Tour. Er war unser Fahrer und würde uns morgen früh zur Mokoro Station Morutsa bringen. Bald danach gingen wir zu Bett. Mit der AC konnten wir gut schlafen.

Das Restaurant der Island Safari Lodge
Das Restaurant der Island Safari Lodge

Auch in Botswana gibt es gutes Bier
Auch in Botswana gibt es gutes Bier

Maun | Mokoro Tour ins Okavango Delta

Am nächsten Morgen ging es um 7 Uhr los, denn bis zur Mokoro Station waren es ungefähr 50 km Fahrt, anfangs auf der Teerstraße, später auf einer Sandpiste. Mit unserem Fahrer Broken waren wir zu dritt. Unser Mokoro-Fahrer stellte sich als M.D. vor. Bevor wir losfuhren, bekamen wir noch eine kleine Einweisung von unserem Guide. Die wichtigsten Regeln waren: keine ruckartigen Bewegungen und möglichst leise sein. Unser Mokoro war aus Kunststoff und hatte einfache Sitze. Anfangs saß ich vorne, später Amélie.

Als Sonnenschutz hatten wir lange Hosen und unsere Hüte dabei, sowie ausreichend Wasser. Ganz ruhig bewegte M.D. unser Boot mit seiner Stocherstange, man hörte fast nichts, nur Naturgeräusche. Das Wasser ist hier oft nur 50 cm tief. Es war ein völlig anderes Gefühl, als bei der Tour mit dem Motorboot vor einigen Tagen. Nebenbei erkläre er einiges über die Tier- und Pflanzenwelt im Delta und hatte ein wachsames Auge auf die Umgebung. Gleich am Anfang sahen wir zwei Elefanten, danach in einem größeren Pool einige Hippos.

Im weiteren Verlauf steuerten wir eine Insel an, auf der wir unter einem Baum die Kühlbox mit Essen deponierten. Uns begleitete ein zweites Boot mit einem 80-jährigen Mann aus Regensburg. Wir brachen dann mit unserem Guide zu einer rund zweistündigen Wanderung über die Insel auf, bei der er uns wieder viel erzählte. Unterwegs sahen wir immer wieder Zebras und schließlich gelangten wir wieder zum Ausgangspunkt unserer Wanderung, wo wir eine Mittagspause machten. Inzwischen zeigte das Thermometer 42 Grad an.

Boote bei der Mokoro Station Morutsa
Boote bei der Mokoro Station Morutsa

Seerose im Okavango Delta
Seerose im Okavango Delta

Wanderung mit unserem Guide M.D
Wanderung mit unserem Guide M.D

Unsere Lunchpakete waren so reichlich, das wir unserem Guide etwas davon abgaben. Leider wurde unsere Mittagspause von drei Elefantenbullen gestört, die immer näher kamen. M.D. mahnte zum raschen Aufbruch und wir packten in aller Eile zusammen und machten uns auf den Weg zu den Booten. Die Elefanten kamen immer näher und erreichten dann den Baum. Wir hatten die Boote erreicht, legten rasch ab und machten uns auf den Rückweg. Glück gehabt.

Als wir an die enge Passage kamen, die zur Anlegestelle führt, war sie von zwei Elefanten blockiert, die sich auch durch unsere Guides nicht verscheuchen ließen. Wir nahmen daher einen Umweg und mussten die Boote ein Stück über Land bis zum nächsten Kanal tragen. Wir halfen selbstverständlich beim Tragen. Zum Glück waren die Boote aus Kunststoff und daher deutlich leichter als die traditionellen Holzboote. Es war eine schöne Tour, wir bedankten und verabschiedeten uns dann von unserem Guide und Broken brachte uns dann wieder sicher zurück zur Lodge.

Einer der drei Elefantenbullen, die immer näher kamen
Einer der drei Elefantenbullen, die immer näher kamen

Lautlos gleiten wir durch die schmalen Wasserwege
Lautlos gleiten wir durch die schmalen Wasserwege

Am Ende der Tour treffen wir wieder auf Elefanten...
Am Ende der Tour treffen wir wieder auf Elefanten...

...die uns den Weg versperren
...die uns den Weg versperren

Maun | Helikopterundflug über das Okavango Delta

Am nächsten Tag kam mit dem Helikopterrundflug ein weiterer Höhepunkt unserer Reise. Schon zuhause hatten wir ganz unkompliziert per WhatsApp Kontakt mit Helicopter Horizons in Maun aufgenommen und in den letzten Tagen die Details festgelegt. Unter anderem sollten wir unsere Reisepässe mitnehmen. Sicherheitshalber ließen wir uns abholen. Pünktlich um 6:45 Uhr kam der Fahrer und brachte uns zum Flughafen, der gut 10 km entfernt ist.

Im Büro gegenüber erfolgte der übliche Papierkram, danach ging es ins Flughafengebäude mit Pass- und Gepäckkontrolle wie üblich und weiter zu den Helikoptern. Dort stellte sich unser Pilot Matt Doogan vor. Mit ihm waren wir zu dritt. Für den Rundflug hatten wir eine Robson 44, an der keine Türen waren und dadurch hatten wir eine freie Sicht. Das war optimal zum Fotos machen. So zu fliegen machte uns überhaupt nichts aus. Es war ein tolles Gefühl, so in respektvollem Abstand zu den Tieren über das Delta zu fliegen. Wir haben uns sicher gefühlt und jede Minute genossen.

Gleich geht's los
Gleich geht's los

Rundflug über das Okavango Delta
Rundflug über das Okavango Delta

Unser Pilot erklärte viel, an Tieren sahen wir Elefanten, Giraffen, Zebras und viele Antilopen. Nach 45 Minuten kehrten wir wieder zum Flughafen zurück. Für uns beide war es ein einmaliges und unvergessliches Erlebnis. Am Abend gab es gutes Essen im Restaurant. Die Campsite war komplett leer, gut dass wir South Gate ausgelassen hatten und hier ein Update bekommen hatten.

Blick aus dem Helikopter
Blick aus dem Helikopter

Blick aus dem Helikopter
Blick aus dem Helikopter

Blick aus dem Helikopter
Blick aus dem Helikopter

Ghanzi | Zischenstopp in der Palm Afrique Lodge

Am nächsten Tag fuhren wir weiter nach Ghanzi, wo wir in der Palm Afrique Lodge einen Zwischenstopp machten, da es bis zur nächsten Unterkunft in Namibia zu weit war. Vor uns lag eine rund 435 km lange Fahrt durch eine eher eintönige Landschaft. Bevor es losging, besorgten wir uns in einem Supermarkt in Maun noch Tonic Water und Zitronen. Der Laden war schon mit Plastikweihnachtsbäumen und anderer Weihnachtsdeko geschmückt und das am 28. Oktober! Zur Palm Afrique Lodge gibt es nicht viel zu sagen. Wir wollten auch hier ein Update auf ein Zimmer, was okay war. In der Nacht schliefen wir sehr schlecht, da uns zum einen die Stechmücken malträtierten, zum anderen der Ventilator sehr laut war.

Palm Afrique Lodge
Palm Afrique Lodge

Einreise nach Namibia | Ankunft in der Okambara Elefant Lodge

Nach dem Frühstück ging es wieder auf Pad. Vor uns lagen 321 km Fahrt über eine geteerte Straße durch eine eintönige Landschaft, wie am Vortag. Vor der Grenze legten wir eine Pause bei einer Tankstelle ein und kauften mit unseren letzten Pula Kekse und was zum Trinken. Was an Pula übrig blieb, gaben wir der jungen Frau an der Kasse, die sich darüber sehr freute. Dann kamen die Ausreiseformalitäten bei den Botswanern, danach die Einreiseformalitäten für Namibia. Wir gingen in die jeweiligen Büros, füllten die Formulare aus und warteten auf den Stempel im Pass. Alles verlief völlig entspannt und problemlos.

Weiter ging es über die B6 bis zur Ortschaft Witvlei. Unterwegs sahen wir an der Straße einige Strauße. Die letzten Kilometer zur Lodge ging es über eine Schotterpiste. Die Lodge machte einen guten Eindruck, das Hauptgebäude mit seinen Türmen erinnerte uns etwas an eine alte Burg. Es ist eine schöne, weitläufige Anlage mit Pool, viel Grün und Tieren, wie z. B. Hühner, Ziegen, Hunde und Pferde. Die Lodge mit privatem Wildschutzgebiet liegt inmitten der Okambara-Berge auf etwa 1600 Meter Höhe.

Strauss (Common Ostrich)
Strauss (Common Ostrich)

Wieder zurück in Namibia
Wieder zurück in Namibia

Okambara Elefant Lodge, das Hauptgebäude
Okambara Elefant Lodge, das Hauptgebäude

Wir wurden von einem jungen deutschen Volontär begrüßt und eingewiesen. Uns wurde ein schönes Rondavel zugeteilt, ein rundes Gebäude, landestypisch mit Ried gedeckt. Nachdem wir uns eingerichtet hatten, tranken wir draußen noch einen Sundowner und legten uns noch eine Weile hin. Abendessen gab es um 19:30 Uhr auf einer Terrasse unter dem Sternenhimmel und mit allen Gästen gemeinsam an langen Tischen. Mit etwas Glück konnte man von hier aus Kudus und andere Antilopen am Wasserloch beobachten, besser geht's kaum.

Vor dem Dinner erklärte eine der Köchinnen auf Englisch, was serviert wird und anschließend hielt eine Kollegin eine kleine Ansprache auf Damara, in der die sprachtypischen Klicklaute vorkommen. Wir saßen mit anderen Gästen zusammen, aber ein richtiges Gespräch wollte nicht aufkommen. Nach dem Abendessen gingen wir bald schlafen, zum Lesen waren wir zu müde.

Unser Rondavel...
Unser Rondavel...

...und hier die Innenansicht
...und hier die Innenansicht

Rotbauchwürger (Crimson-breasted Shrike)
Rotbauchwürger (Crimson-breasted Shrike)

Okambara Elefant Lodge | Raubtierfütterung und Game Drive

In unserem breiten Bett hatten wir gut geschlafen. Wir hatten auch die Fenster (mit Fliegengitter) aufgemacht, damit es etwas durchzieht. Um 8 Uhr gab es Frühstück, wieder für alle draußen auf der Terrasse. Für den Nachmittag meldeten wir uns zum Game Drive über das 150 km² große Gelände an. Am Vormittag saßen wir auf unserer kleinen Veranda und lasen, davor ging ich über das Lodge Gelände auf Fotopirsch. Etwas versteck am Hang in idyllischer Umgebung liegt ein Pool, in dem wir ein paar Runden schwammen. Das machte die Hitze erträglicher.

Vor dem Game Drive kam noch die Raubtierfütterung. Wir durften zu zwei Karakals ins Gehege. Karakals sind mittelgroße Katzen, die wegen ihrer Ähnlichkeit mit Luchsen auch als Wüstenluchse bezeichnet werden. Der junge Volontär warf ihnen Fleischstücke zu, die sie mühelos in der Luft auffingen. Die Karakals, sowie die Geparde, zu denen wir später gingen, werden hier in großen Gehegen so artgerecht wie möglich gehalten. Ihre Eltern wurden getötet oder sie wurden als Babys aufgefunden und großgezogen. Aus verschiedenen Gründen können die Tiere nicht mehr ausgewildert werden.

Kudu Weibchen (Greater Kudu)
Kudu Weibchen (Greater Kudu)

Das Erdmännchen Findelkind Ernie
Das Erdmännchen Findelkind Ernie

Karacal (Caracal)
Karacal (Caracal)

Karacal (Caracal)
Karacal (Caracal)

Das Gelände der Geparde war mit einem Elektrozaun gesichert, die Katzen bekamen von außen einen großen Brocken Fleisch zugeworfen, mit dem sie gleich verschwanden. Der Game Drive begann dann um 15:30 Uhr und ging bis 19 Uhr. Mit einem Geländewagen fuhren wir hinaus auf das weite Gelände. Anfangs sahen wir, außer einigen Giraffen und den allgegenwärtigen Antilopen, vergleichsweise wenig Tiere. Der Höhepunkt war dann eine Gruppe von circa 10 Elefanten mit Jungtieren. Unser Fahrer fuhr das letzte Stück querfeldein, ganz nah an die Elefanten ran, die von uns aber kaum Notiz nahmen. Der Rückweg war entsprechend lang, unterwegs gab es ein Bier als Sundowner. Als wir wieder bei der Lodge ankamen, war es schon dunkel.

Beim Abendessen saßen wir wieder draußen, es gab Springbockfleisch am Spieß und vieles mehr. Auch die Unterhaltung mit den anderen Gästen war sehr gut. Alsbald wurden Reisegeschichten ausgetauscht und der junge Volontär, der bei uns am Tisch saß, erzählte uns einiges über seine Arbeit. Es war ein schöner Abschluss, am nächsten Tag ging es zurück nach Windhoek.

Unser letzer Game Drive
Unser letzer Game Drive

Einer der Geparde mit Fleischbrocken
Einer der Geparde mit Fleischbrocken

Mutter und Kind
Mutter und Kind

Frühstück in der Okambara Elefant Lodge
Frühstück in der Okambara Elefant Lodge

Caprivi Car Hire | Übernachtung in der Immanuel Wilderness Lodge

Am nächsten Morgen ging es nach dem Frühstück über eine Schotterpiste zurück zur geteerten Nationalstraße B6 und weiter nach Windhoek zu unserem Autovermieter Caprivi Car Hire. Wir wollten in Windhoek noch volltanken, fanden dann aber keine Tankstelle. Karen nahm uns freundlich in Empfang, dass es mit dem Volltanken nicht geklappt hatte, war kein Problem. Die Fahrzeugrückgabe war wieder völlig unkompliziert.

Ein Fahrer brachte uns danach zur Immanuel Wilderness Lodge, die etwa 20 km nördlich von Windhoek liegt. Wir bekamen ein schönes Zimmer, ruhten uns aus und verbrachten einige Zeit am Pool. An unserem letzten Abend in Namibia saßen wir zum Dinner draußen und ließen die Erlebnisse der letzten Wochen nochmal Revue passieren. Stephan Hock, der Besitzer und Koch der Lodge, hatte heute ein 3-Gänge-Menü mit Springbockgulasch und Spätzle im Angebot, das wir uns schmecken ließen. Dazu gab es noch eine Flasche Weißwein aus Südafrika. Ein schöner Abschluss unserer zweiten Tour durch das südliche Afrika.

Windhoek: Autorückgabe bei Caprivi Car Hire
Windhoek: Autorückgabe bei Caprivi Car Hire

Immanuel Wilderness Lodge: unser letzter Tag im südlichen Afrika
Immanuel Wilderness Lodge: unser letzter Tag im südlichen Afrika

Rückflug nach Deutschland

Der letzte Tag im südlichen Afrika brach an. Nach dem Frühstück packten wir zusammen und checkten aus. Unser Rückflug nach Frankfurt war um die gleiche Zeit, wie letztes Jahr. Wir machten es uns bis dahin am Pool gemütlich. Pünktlich um 16:30 Uhr kam unser Taxi, das uns zum Flughafen brachte. Das Taxi hatten wir über die Lodge bestellt. Der Flug verlief ohne Besonderheiten, die Rückfahrt mit der Bahn nach Hause war wie gewohnt.

Unser Fazit

Insgesamt haben wir 3.088 km zurückgelegt, ohne Reifenpanne und ohne im Tiefsand stecken zu bleiben. Der Wagen hat uns wieder zu einer tollen, abenteuerlichen Reise verholfen. Landschaftlich fanden wir Namibia abwechslungsreicher, Botswana war wilder und die Tiersichtungen spektakulärer. Der Caprivi-Zipfel (Sambesi-Region) war für uns eine ganz neue Erfahrung, die Landschaft ist dort wie nirgendwo sonst in Namibia und nach dem Etosha Nationalpark wahrscheinlich die zweitbeste Safariregion in Namibia. Gefühlt waren dort auch weniger Touristen unterwegs. Ein Grund für einen zweiten Besuch.

Botswana war anders. Das Land als Selbstfahrer zu entdecken, war eines der größten Abenteuer, die wir bisher erlebt haben. Die vielen Kilometer in den Nationalparks durch Tiefsand und Schlaglochpiste werden uns für immer in Erinnerung bleiben. Der unglaubliche Sternenhimmel und die Wildnis fernab der Zivilisation zu spüren, hat uns für alle Strapazen entlohnt. Die Menschen in Botswana waren aufgeschlossen und sehr freundlich, an die hohen Temperaturen haben wir uns schnell gewöhnt.

Allein die Campsites in Botswana waren ein Abenteuer für sich: einsam gelegen, nicht eingezäunt, minimale Ausstattung in einer Wildnis, wie wir Europäer sie nicht mehr kennen. Jederzeit können auch für uns Menschen gefährliche Wildtiere die Campsites durchqueren und sich dort aufhalten. Damit sind wir zurechtgekommen und eins ist sicher, das war nicht unsere letzte Reise ins südliche Afrika.


 
 
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