Amélie & Hubert auf Reisen

Reiseerinnerungen und Fotogalerien

 
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  2019  |  Tauchsafari mit der Nautilus One (Südtour)  
Blick auf die Insel Alimathaa, Felidhoo Atoll

Welcome to the Maldives
Prolog

Da uns die Tauchsafari mit der Nautilus One letztes Jahr so gut gefallen hatte, buchten wir schon Mitte Juli 2018 wieder eine Safari (24.02. bis 03.03.2019) mit diesem Schiff über Tourmare samt den Flügen. Man kann auch direkt bei Nautilus Liveabords buchen. Wir hatten uns dieses Jahr für die Südtour entschieden, die von Malé über das Süd-Malé-Atoll bis zum Felidhoo-Atoll geht. Im Anschluss an die Tauchsafari hatten wir noch einen Abstecher nach Dubai vorgesehen, da wir wieder mit Emirates flogen und dort sowohl beim Hin- als auch beim Rückflug ein Zwischenstopp gemacht wird. Ansonsten würden wir die arabische Metropole als alleiniges Reiseziel nicht ansteuern.

Flug nach Malé mit Emirates

Die Reise begann wieder am Frankfurter Flughafen, wohin uns die Bahn per Rail & Fly brachte. Wie immer hatten wir einen großen zeitlichen Puffer eingeplant. Dieses Mal war bei uns eine penible Gepäckkontrolle, sicher wegen unserer Atemregler und UW-Kameras im Handgepäck. Der geplante Abflug war um 14:30 Uhr, konnte aber nicht eingehalten werden. Mit etwas Verspätung ging es dann endlich los. Der Flug war ohne Besonderheiten, auch dieses Mal waren wir mit Emirates rundherum zufrieden: 30 Kilo Freigepäck, Handgepäck 7 Kilo, guter Service an Bord. Wir hatten zwei Tage vor dem Abflug den Online Check-In gemacht, allerdings gab es nicht mehr viele freie Plätze ohne zusätzliche Kosten für die Reservierung.

Zwischenstopp in Dubai

Rolex Uhr im Dubai International Airport (DXB)

Um Mitternacht kamen wir in Dubai an, der Weiterflug nach Malé war erst am nächsten Morgen um 4:35 Uhr. Schlafen konnten wir nicht, also mussten wir irgendwie die Zeit rumbringen. Nachdem wir eine Weile durch den Shopping-Bereich gebummelt waren, hatten wir Lust auf ein Bier und besuchten noch das Hard Rock Cafe. Dort gefiel es uns sehr gut, es war eine nette entspannte Atmosphäre, mit guter Musik und freundlichem Service. Wenn nur das Bier nicht so teuer gewesen wäre. Ein großes Bier (0,5 l) kostete 50 VAE Dirham, was etwa 12,50 Euro sind. Aber das sollte man wissen, die VAE sind ein islamisches Land und Alkohol ist verboten. Touristen bekommen alkoholische Getränke, die alle importiert werden, nur in Hotels oder Bars, wo die Preise sehr hoch sind.

Danach verbrachten wir die restliche Zeit bis zum Abflug am Gate. Der Weiterflug nach Malé war ohne Besonderheiten, wir landeten sicher und planmäßig um 9:45 Uhr auf der Flughafeninsel Hulhulé. Der Anflug ist immer mit etwas Nervenkitzel verbunden, da die Landebahn nur 45 Meter breit und fast vollständig von türkisblauem Wasser umgeben ist. Eine Sicherheitszone gibt es nicht. Die Landebahn endet direkt im Indischen Ozean. Im Gegensatz zu den meisten anderen Flughäfen kann man hier den Weg zum Flughafengebäude zu Fuß gehen und hat so die Gelegenheit, ein paar Fotos zu schießen.


Ankunft auf den Malediven

Nach dem wir die Einreisformalitäten hinter uns gebracht hatten, durchquerten wir die wuselige Ankunftshalle und fanden draußen im überdachten Ankunftsbereich auch gleich jemand von der Nautilus Crew, mit einem Schild, auf dem unser Bootsname stand. Es war Ahmed Hamza, einer der beiden Dive Guides. Wie letztes Jahr brachte uns dann das Tauchdhoni zur Nautilus One. Den Ablauf kannten wir ja bereits. Die Malediven begrüßten uns mit Sonnenschein, blauem Himmel und gefühlten 30 Grad Wärme. Vor uns am Kai lag das türkisblaue Meer und wir freuten uns sehr, wieder hier zu sein. Das ganzjährige warme Klima ist ideal zum Tauchen.

Startschuss für die Tauchsafari mit der Nautilus One

Es war ein schönes Gefühl, wieder an Bord der Nautilus One zu sein. Es gibt größere und modernere Safarischiffe, aber die Nautilus One hat durch ihren traditionellen maledivischen Baustil einfach Charme. Wir sahen auch einige bekannte Gesichter wieder, wie Jhaman Karki, der Mann der abends an der Bar das Bier zapft. Begrüßt wurden wir von Alois Männer, dem Sales Manager der beiden Tauchschiffe Nautilus One & Two, dazu gab es einen leckeren Begrüßungscocktail. Er übernahm auch später das Bootsbriefing. Ein sympathischer Typ, der auch bei einigen Tauchgängen dabei war.

Auf der Insel Hanimaadhoo baute Alois Männer mit seinem maledivischen Freund Abul Wahid im Jahr 1998 die Nautilus One, 2008 dann die 43 Meter lange Nautilus Two. Ihm ist es auch zu verdanken, dass inmitten dieser tropischen Idylle frisch gezapftes Bier vom Fass und Wein aus seiner österreichischen Heimat ausgeschenkt wird. Nachdem wir den Papierkram erledigt hatten, legten wir uns aufs Ohr. Am späten Nachmittag stand noch der Checkdive am Kuda Giri Wreck im South Malé Atoll auf dem Plan. Dieses Mal waren wir insgesamt 14 Taucherinnen und Taucher, mit Alois Männer vier Österreicher, der Rest aus Deutschland, darunter auch eine Vereinsgruppe aus St. Augustin.


Checkdive am Kuda Giri Wreck

Das Kuda Giri Wreck ist ein Fischtrawler, der an einem kleinen, fast kreisrunden Riff aufrecht auf dem Sandgrund steht. Ein Giri ist in der Sprache der Malediven ein Unterwasserberg, der bis dicht an die Wasseroberfläche reicht. Kurz vor 17 Uhr war es dann soweit, wir sprangen ins 28 Grad warme Wasser. Es war ein schönes Gefühl, nach mehreren Monaten Pause, unsere Köpfe wieder unter Wasser zu stecken und die faszinierende Unterwasserwelt der Malediven hautnah zu erleben. Nach dem Bleicheck ging es dann in die Tiefe, das Wrack liegt zwischen 20 und 35 Meter. Wir beide umrundeten das Wrack, wobei wir nicht ins Innere vorstießen.

Die Aufbauten waren mit vielen Schwämmen und kleineren Korallen bewachsen. Anschließend erkundeten wir noch ein wenig das Giri (Riff), wobei wir neben den üblichen Verdächtigen einen kleineren Napoleon und noch zwei Schildkröten sahen. Nach 50 Minuten war der Tauchgang zu Ende, wobei von allen zum Schluss noch das Setzen der Signalboje geübt wurde. Nach einem Tauchgang kann man es sich im Zimmer, auf dem Sonnendeck oder im Schatten des Vordecks gemütlich machen. Das Vorschiff ist vor allem abends der ideale Platz, um sich mit den anderen Tauchern zu unterhalten.

Wie gewohnt ertönte um 19 Uhr die Schiffsglocke, Zeit zum Abendessen im gemütlichen Salon. An der Bar gab es San Miguel Bier frisch vom Fass und sehr gut trinkbar. Vom Essen waren wir, wie schon im letzten Jahr, sehr angetan. Für ein Safariboot auf den Malediven ist die Verpflegung wirklich sehr gut, wie wir finden. Typisch für eine Tauchsafari auf den Malediven gab es an einem anderen Abend wieder ein Insel-Picknick, etwas schade war die Tatsache, dass keine rechte Stimmung aufkommen wollte.

Adlerrochen am Tauchplatz Medhu Kandu, Felidhoo Atoll

Aufbruch in den Süden ins Felidhoo Atoll

In den kommenden Tagen fuhren wir allmählich bis ins Felidhoo Atoll (auch Vaavu-Atoll genannt). Viele der Tauchgebiete in diesem etwas abgelegenen Atoll weisen eine faszinierende Artenvielfalt auf. Das bedeutet auch, die Tauchplätze hier sind ruhiger als im Ari oder South Malé Atoll. Felidhoo Atoll bedeutet Tauchen in den strömungsreichen Atollkanälen und viele Haie. Die Großfische treffen sich vor allem in den Passagen zum Jagen und in diesem Atoll gibt es Dutzende von Kanälen (Kandus) und somit jede Menge aufregende Tauchmöglichkeiten.

Da viele der Tauchgänge auf den Malediven Strömungstauchgänge (Drift Dives) sind, sollte man als Taucher unbedingt die nötige Fitness und Erfahrung für anspruchsvolle Tauchgänge mitbringen. Ab dem zweiten Tag wurden dann täglich drei Tauchgänge angeboten. Da wir in der Regel an Tauchplätzen mit mehr oder weniger starker Strömung waren, gab es aus Gründen der Sicherheit keine Nachttauchgänge.

Unser Tauchdhoni

Der Tagesablauf auf der Nautilus One

Der Tagesablauf gestaltete sich in etwa so: um 6 Uhr war Wecken, etwa 30 Minuten später war das Briefing für den ersten Tauchgang, wobei man noch genügend Zeit für einen Kaffee und ein paar Kekse hatte. Danach ging's ab aufs Dhoni, so dass wir in der Regel um circa 7 Uhr abtauchen konnten, nachdem die Guides die Strömung kontrolliert hatten. Nach einer guten Stunde waren alle wieder an Bord, wo es dann um 8 Uhr Frühstück gab.

Der zweite Tauchgang war gegen 11 Uhr und der dritte am Nachmittag meistens gegen 15 Uhr. Je nach Ende des dritten Tauchganges gab es zwischen 18:30 und 19:00 Uhr Abendessen. Zwischen den Tauchgängen blieb genügend Zeit zum Relaxen, Lesen, Sonnenbaden und genießen der sonnigen Tage. Von den vielen schönen Tauchplätzen, die wir besucht haben, möchten wir nachfolgend zwei besonders hervorheben.

Mittagessen im gemütlichen Salon

Tauchplatz Medhu Kandu im Felidhoo Atoll

Am nächsten Tag erreichten wir am späten Vormittag zum zweiten Tauchgang den Spot Medhu Kandu, wo ein weiterer Drift Dive geplant war. Wir gingen gleich runter bis auf circa 25 Meter, wo wir auf eine Schule Adlerrochen trafen. Es waren circa 15 bis 20 Tiere. Ein wirklich schöner Anblick. Danach bekamen wir noch mehrere Weißspitzenriffhaie und viele Fledermausfische zu sehen. Gegen Ende begegneten wir noch einer kleine Schule Delphine. Dieser Tauchgang war ein richtiger "Volltreffer", glasklares Wasser, starke Strömung und viele Haie.

Briefing für den nächsten Tauchgang am Spot Fushi Kandu

Sunset Dive am Alimatha House Reef

Der bekannteste Tauchplatze des Felidhoo Atolls ist das Alimatha House Reef, an dem wir kurz vor Sonnenuntergang einen Sunset Dive machten. Wir tauchten bis auf circa 20 Meter ab, wo wir im weiteren Verlauf einige Indopazifische Ammenhaie sowie Stachelrochen zu sehen bekamen. Wir knieten uns dabei auf den sandigen Boden und genossen das Schauspiel. Einige der Tiere kamen uns dabei sehr nahe. Da der Tauchplatz sehr beliebt ist und viele Safarischiffe hierher kommen, um mit den Haien zu tauchen, ist der Andrang entsprechend groß. Wir hatten Glück, bei unserem Tauchgang waren wir fast allein.

Danach absolvierten wir im Felidhoo Atoll weitere schöne Tauchgänge, vor allem Drift Dives an den Kanälen (Kandus), wo wir dank der Strömung viele Haie, Adlerrochen und Barrakudas zu sehen bekamen, bevor es nach einer Woche wieder über das South Malé Atoll zurück nach Malé ging. Auf dem Rückweg hatten wir noch die Gelegenheit, die Einheimischen-Insel Fulidhoo zu besuchen.

Weißspitzenriffhai (Triaenodon obesus)

Besuch der Einheimischen-Insel Fulidhoo

Sie hat keinen Hafen, nur einen kleinen hölzernen Pier und ist noch naturbelassen und ursprünglich. Hier gab es neben einer kleinen Moschee auch eine Schule, einen Kindergarten und ein paar Gästehäuser für Touristen. Hier sehen Urlauber mehr als nur Traumstrände und Cocktail-Kellner, auch ein wenig vom wahren Alltag der Malediver. Erst seit ein paar Jahren hat die maledivische Regierung "local islands" für den Tourismus freigegeben.

Unsere Gruppe nach dem Auftauchen

Unser Fazit zur zweiten Tauchsafari mit der Nautilus One

Auch dieses Jahr hatten wir wieder eine sehr schöne Woche, mit gutem Wetter, tollen Erlebnissen und super Tauchgängen. Wir sahen sehr viele Haie, leider keine Mantas, dafür viele Adlerrochen und seit längerem wieder Ammenhaie. Die Malediven sind einfach faszinierend und ziehen uns jedes Mal sofort in ihren Bann. Die Endlosigkeit des Ozeans wird einem hier auf den Malediven unweigerlich bewusst.

Mit unserer Kabine waren wir zufrieden, wir hatten genügend Platz, ein eigenes WC mit Dusche. Nur in der Nacht war es etwas laut durch den Generator. Das war das einzige Manko, hat aber unsere Eindrücke nicht getrübt. Den Preis von über 2300,- Euro für die Kabine mit Vollpension (ohne alkoholische Getränke, ohne Nitrox) fanden wir angemessen für die Hauptsaison. Wer kurz entschlossen ist, kann unter Umständen zum Beispiel in der Nebensaison günstigere Angebote bekommen.

An Bord herrschte wieder eine gute Stimmung und wir hatten viele nette Gespräche. Unsere beiden Guides, der Malediver Mox und der Ägypter Ahmed Hamza waren kompetent, die Briefings und Tauchgänge wurden von ihnen sehr professionell durchgeführt. Am Schluss der Safari nutzte ich wieder die Gelegenheit für einen Besuch in der Hauptstadt Malé, während die Crew Besorgungen für die nächste Tour machte. Der Trip mit der Nautilus One war sicher nicht unser letzter Besuch auf den Malediven.


 
 
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