Prolog
Dieses Jahr hatten wir wieder Sehnsucht nach ausgiebigem Schnorcheln, auf schöne Landschaften abseits der
ausgetretenen Touristenpfade und weniger auf große Städte wie auf Java. Zudem reizte uns der Komodo Nationalpark
mit den einzigartigen und berühmten Waranen, den größten heute noch lebenden Echsen (Krokodile sind zwar größer,
gehören aber in die Ordnung der Krokodile). Darum entschieden wir uns für die kleine Sundainsel Flores. Sie bietet
alles was Taucherherzen höher schlagen läßt, eine schöne, bunte und vielfältige Unterwasserwelt und noch viel mehr.
Vorbereitung
Für diese Reise haben wir zwei Schnorchelsets sowie UV Schutzbekleidung gekauft. Vor Ort gibt es nicht immer die Möglichkeit, die
Sachen zu leihen und auch aus hygienischen Gründen. Mit einer Kompaktkamera für Unterwasseraufnahmen hatten wir
dieses Mal auch eine bessere Fotoausrüstung dabei.
Den Flug von Frankfurt nach Bali buchten wir Ende Januar 2013 bei einem der bekannten Internetreiseportale. Für die erste
Übernachtung auf Bali schrieben wir direkt per E-Mail an das Hotel, ebenso an den Sea World Club in Maumere. Im Sea World
Club haben wir auch Ende Januar gebucht; Gisela und Richard Janiszewski besorgten uns die Tickets für den Inlandsflug von
Denpasar nach Maumere, da wir mit deutschen Kreditkarten nicht übers Internet bei indonesischen Airlines bezahlen konnten
(Stand Januar 2013). Die Rückflugtickets von Flores nach Bali organisierten wir vor Ort über den Sea Word Club.
Zum ersten Mal hatten wir auch einen Tablet PC dabei, da es fast überall in Hotels, Restaurants etc. kostenloses WLAN gibt.
Abends kann man seine Fotos überspielen und so besser anschauen u. v. m. Smartphones und Notebooks sind inzwischen auch bei
den Indonesiern verbreitet. Letztes Jahr kamen wir uns richtig altmodisch vor, als wir die Einheimischen nach Internetcafes
fragten. Last but not least, vorbereitet auf die Reise haben wir uns mit dem Stefan Loose Reisehandbuch, dem Lonely Planet
und zwei Büchern über Flores von Swisscontact. Unsere spärlichen Indonesischkenntnisse haben wir mit dem Kauderwelsch
Sprachführer etwas aufgefrischt.
Unsere Reiseroute
- Frankfurt - Denpasar (Bali): Flug mit Malaysia Airlines über Kuala Lumpur
- Denpasar - Maumere: Flug mit Wings Air
- Maumere - Moni: mit Sammeltaxi
- Moni - Ende: mit Sammeltaxi
- Ende - Bajawa: mit Sammeltaxi
- Bajawa- Ruteng: mit Pkw (privat)
- Ruteng - Labuan Bajo: mit Sammeltaxi
- Denpasar - Frankfurt: Flug mit Malaysia Airlines über Kuala Lumpur
Reisezeit: 27.09. - 19.10.2013
Kuta | Unsere Anreise nach Bali
Der Flug von Frankfurt nach Kuala Lumpur dauerte 11 Stunden, wir kamen um 6 Uhr früh an. Nach einem kurzen
Aufenthalt flogen wir nochmal 2:40 Stunden bis nach Denpasar. Der Anflug auf Bali war interessant, wir
hatten einen Fensterplatz und konnten so die vielen kleinen Inseln in der Umgebung sehen. Die Einreise
(Visa on Arrival) ging ohne Probleme über die Bühne (25 US Dollar/Person). Am Ausgang wartete bereits
der Fahrer vom UNS Hotel. Wir hatten eine Woche zuvor das Hotel nochmal angeschrieben, mit der Bitte uns
am Flughafen abzuholen. Am Geldautomaten (ATM) war eine lange Schlange und da unser Fahrer meinte, beim
Hotel gäbe es auch ATM, fuhren wir gleich los. Er sprach ganz gut Englisch und hieß uns freundlich willkommen.
Die Stadt Kuta ist ein quirliger, lauter und kommerzieller Ort, fest in der Hand des Massentourismus. Auf den
Straßen stauen sich Taxis und Motorroller. Auf der Fahrt zum Hotel, so um die Mittagszeit, sahen wir überall
in den Restaurants Touristen, die Bier tranken und sich Sportsendungen anschauten. Nicht ohne Grund wird Bali
als das Mallorca der Australier bezeichnet. Mit dem Hotel hatten wir aber eine gute Wahl getroffen, es war schön,
ruhig, nicht zu groß und mit sehr freundlichem und entspanntem Personal. Wir fühlten uns hier gleich wohl. Unser
Zimmer war geschmackvoll eingerichtet, mit viel Holz und alles war sauber. Im Innenhof befand sich ein schöner
Pool, umgeben von blühenden Sträuchern und Bäumen.
Nach der langen anstrengenden Anreise legten wir uns erst mal für zwei Stunden aufs Ohr. Später suchten wir einen
ATM und hoben Geld ab, bevor wir uns auf den Weg zum nahen und dicht mit Einheimischen und Touristen bevölkerten
Strand machten. Dort tranken wir gemütlich ein kühles Bintang Bier (Bintang = indonesisch für Stern) auf unseren
Urlaub, beobachteten dabei die Surfer und blieben bis zum Sonnenuntergang. Abends schauten wir im Balcony Restaurant
vorbei, das gleich neben dem UNS Hotel liegt. Das Balcony war richtig gemütlich und wir bestellten Mie Goreng,
das uns sehr gut schmeckte. Um 21 Uhr fielen wir dann hundemüde ins Bett. Obwohl wir das Moskitonetz sorgfältig
zugezogen hatten, wurde ich in der Nacht gestochen. Davon wurde ich wach und rieb mich mit Autan ein, was dann
auch half.
Am nächsten Tag schliefen wir bis 9 Uhr, hüpften schnell in den einladenden Pool bevor wir im Balcony frühstückten.
Banana Pancakes für Amélie, nochmal Mie Goreng für mich. Für die Rückreise in drei Wochen reservierten wir uns das
gleiche Zimmer. Um 11 Uhr ging es dann per Taxi zum Flughafen. Unsere Propellermaschine von Wings Air hatte leider
Verspätung. Nach 2 Stunden Flugzeit gelangten wir nach Maumere. Unterwegs konnten wir gut die Inselwelt der Nusa
Tenggara (östliche kleine Sundainseln) sehen und als wir über Flores flogen, die Vulkane Gunung Inerie und Gunung Ebulobo.
HINWEIS: wenn man mit der Maus über die Bilder im Bericht fährt, wird
der Text zum Bild in einem kleinen Fenster ("Tooltip") angezeigt.
Maumere | Entspannen und Schnorcheln am Waiara Beach
Wir landeten etwas hart in Maumere, dem von den Portugiesen gegründeten Hafenort an der Nordküste von Flores. Vom Sea
World Club erwartete uns schon ein Fahrer, der uns in den circa 11 km entfernten kleinen Ort Waiara brachte. Das
Ressort bietet einen kostenlosen Flughafenservice an und wir hatten eine Woche vorher deswegen an Gisela und Richard
eine E-Mail geschrieben. Wir bekamen einen schönen Bungalow mit Veranda direkt am ruhigen Strand von Waiara, er war
geschmackvoll eingerichtet, alles tipptopp, mit großem Badezimmer und Dusche. Jeden Tag gab es frische Blumen im Bad
und im Wohnraum. Hier gefiel es uns sehr gut, man verspürte schon so einen Hauch von Südsee. Manche der Einheimischen
hatten eine sehr dunkle Hautfarbe und Gesichtszüge, die uns etwas an die Aborigines oder die indigenen Völker auf Neuguinea erinnerten.
Das Ressort liegt auf einem weitläufigen Areal, es ist eine gepflegte Anlage mit viel Grün, überall sahen wir blühende
Bougainvileen und die Leute waren alle sehr freundlich und zuvorkommend. Das war die Vorstufe zum Paradies. Das Bungalow-Hotel
gehört der YASPEM Stiftung, die soziale Projekte im Maumere Gebiet durchführt und unterstützt. Wir begegneten auch dem
Gründer der Stiftung und des Hotels, dem 84-jährigen Pater Heinrich Bollen SVD, der deutschsprachige Gäste zum Kennenlernen
und Gedankenaustausch in seinen kleinen Bungalow einlädt. Die Sundowner auf der Veranda sind schon fast eine Institution.
Er lebt und arbeitet seit 1959 auf Flores und erzählte uns viel von seiner Arbeit aus dieser Zeit. Ebenfalls zu den Gästen
des Sundowner zählte der sehr verdiente und fußballinteressierte Pater Klaus, der die "harten" Cocktails a la Flores mixte.
Durch ihn bekamen wir zusätzliche Einblicke in das Leben der hier lebenden Menschen, der Umwelt in Indonesien, in aktuelle
Projekte und Probleme. Nach dem Sundowner saßen wir beim Abendessen im Restaurant der Bungalowanlage mit Pater Heinrich,
Pater Klaus und einem deutschen Ehepaar aus Jakarta beisammen.
Zur Müllvermeidung konnte man dort auch seine Wasserflaschen kostenlos mit Mineralwasser nachfüllen. Nach dem Abendessen
ließen wir den ersten Abend auf Flores bei einem Bintang Bier auf unserer Veranda ausklingen, jetzt waren wir angekommen.
Am nächsten Tag gingen wir lange am Hausriff schnorcheln. Wir hatten gute Sichtbedingungen und bekamen viele Fische und
Korallen zu sehen und meine Kamera für Unterwasseraufnahmen hatte ihre erste Bewährungsprobe gut überstanden. Ansonsten
verbrachten wir die Zeit mit Faulenzen, Lesen und die Seele baumeln lassen in diesem ruhigen tropischen Paradies. Wer
abendliche Unterhaltung sucht oder europäische Annehmlichkeiten ist hier falsch.
Maumere | Besuch eines Kinderheims mit Pater Heinrich Bollen SVD
Nachmittags lud uns Pater Heinrich zu einem Besuch eines Kinderheims ein, davor machten wir noch einen Abstecher in den
kleinen Hafen von Maumere. Er kümmert sich liebevoll um die Besucher, ohne aufdringlich zu wirken. Abends zeigte er uns
auf seiner Veranda noch einen kleinen Film über Flores auf seinem Laptop, den ein Bekannter gemacht hatte. Dazu gab es
wieder die schon legendären Sundowner. Beim Abendessen saßen wir wieder mit Pater Heinrich, Pater Klaus und einem Ehepaar
aus Nürnberg zusammen.
Einen weiteren Ausflug machten wir mit Pater Heinrich nach Ropa, einem kleinen Ort an der Nordküste westlich von Maumere.
Dorthin hatten sich viele Bewohner der kleinen Insel Palue vor dem Vulkanausbruch des Gunung Rokatenda im August 2013
in Sicherheit gebracht. Pater Heinrich wollte sich vor Ort ein Bild von der aktuellen Situation machen. Unterwegs
machten wir kurz Halt, um ein paar Fotos zu schießen. Dabei sahen wir auch zum ersten Mal Cashewnüsse an einem Baum (Kaschubaum).
Während der Fahrt kam Pater Heinrich ins Erzählen und wir erfuhren wieder einiges über sein Leben als Missionar, Seelsorger,
Entwicklungs- und Katastrophenhelfer.
Nach unserer Rückkehr aus Ropa ging ich noch eine Weile Schnorcheln und bemerkte eine Seeanemone mit Clownfischen, verlor
sie aber aus den Augen. Für den kommenden Tag hatten wir über das Ressort einen Ausflug ins Dorf Watublapi gebucht, um uns
die Ikat Webkunst anzuschauen. Es war aber mehr eine Show und Verkaufsveranstaltung für Touristen. Auf dem Rückweg besorgten
wir uns in Maumere eine indonesische SIM-Karte für notwendige Anrufe in Hotels etc.
Später gingen wir ein letztes Mal an den Strand und stürzten uns in das herrliche Blau. Wir hatten Glück und entdeckten
eine Seeanemone mit orangefarbenen Clownfischen, die einander hin und her jagten und sich zwischen den Tentakeln versteckten.
Für uns war das ein kleiner Höhepunkt. Mir gelang es auch ein paar gute Fotos zu machen. Abends wurde vom Hotel ein
gemütliches Barbecue am Strand organisiert. Wir saßen zur Abwechslung unter freiem Himmel und die Tische standen direkt im
Sand. Es gab gegrillten Fisch (Thun, Red Snapper), leckere Sate Spieße und ein großes Buffet mit allerlei Beilagen. Später
sorgte noch eine Folkloregruppe für Unterhaltung. Unseren letzten Abend in Maumere - die Rucksäcke waren schon gepackt - ließen
wir bei kühlem Bintang Bier unter Palmen ausklingen.
Moni | Ausflug zu den Kelimutu Kraterseen
Unser nächstes Ziel war das Dorf Moni. Es war für uns der beste Ausgangspunkt für einen Abstecher auf den 1639 m hohen
Vulkan Kelimutu (Gunung Kelimutu) mit seinen drei Kraterseen. Sie gelten als die Hauptattraktion von Flores. Von Maumere
fuhren wir in gut drei Stunden mit einem Sammeltaxi dorthin und gingen erst mal in die Daniel Lodge, auf Empfehlung der
Deutschen aus Nürnberg. Unterwegs machten wir eine Pause und aßen eine Kleinigkeit in einem einfachen Warung. Später kamen
wir durch ein kleines Bergdorf, wo die Frauen alle schöne leuchtend blaue Blusen trugen. Unterwegs sahen wir auch viele Kirchen,
da die Florinesen fast ausschließlich Katholiken sind.
Unsere Unterkunft lag gleich am Ortseingang und hatte nur drei Zimmer. Wir hatten vorher dort angerufen und für eine Nacht
reserviert. Die Leute waren sehr nett und hilfsbereit, wir hatten ein einfaches, sauberes Zimmer mit Moskitonetz, was will
man mehr? Von der Lodge konnten wir sogar den Kelimutu sehen. Am Nachmittag machten wir einen Spaziergang durch den Ort zum
Wasserfall, der am Ortsende in Richtung Ende liegt. Das Wasser war überhaupt nicht kalt, so daß wir ein erfrischendes Bad
nahmen. Wir hatten den Wasserfall ganz für uns allein.
Später schauten wir uns noch ein wenig abseits der Hauptstraße in Moni um. Die Dorfbewohner waren sehr freundlich, wir grüßten
mit "Selamat sore" (Guten Nachmittag), was bei den Florinesen gut ankam. Wir fanden auch ein paar traditionelle Häuser, mit
ihren typischen hohen und mit Alang-Alang Gras bedeckten Dächern. In der Nähe spielten einige Männer Karten, wir setzten uns
zu ihnen und schauen eine Weile zu. Komisch fanden wir, daß ein paar von ihnen eine Schnur mit einem Stein über dem Ohr trugen.
Wie wir später vom Besitzer unsere Lodge erfuhren, ist das eine Art Strafe für den Verlierer der Runde.
Abends gingen wir ins kleine freundliche Bintang-Restaurant an der Hauptstraße. Dort gab es kühles Bier und kostenloses
WLAN. Wir bestellten uns Gado-Gado und Mie Goreng. Wer dem asiatischen Essen gegenüber offen ist, wird sich hier wie im
Paradies fühlen, hier ist alles lecker und gesund. Abends wurde es recht frisch, so daß man einen Pulli o.ä. gut gebrauchen
konnte. Am nächsten Morgen wollten wir dann zum Gunung Kelimutu. Um 5:30 Uhr war für uns die Nacht vorbei und wir fuhren mit
dem Moped vom Hostel los. Geplant war, daß wir zum Sonnenaufgang dort sind. Auf einem kleinen kurvenreichen Sträßchen ging es
dann hinauf bis zum Parkplatz. Von Moni eine Strecke von etwa 12 Kilometer. Eine echte Herausforderung, wenn man das Mopedfahren
nicht gewöhnt ist. Etwas unterhalb lag eine Ranger Station, wo wir die Eintrittsgebühr für den Nationalpark bezahlten.
Vom Parkplatz waren es dann noch gut 20 Minuten zu Fuß bis zum höchsten Punkt, dem Inspiration Point. Zum Sonnenaufgang
schafften wir es aber nicht mehr. Die Sonne hatte schon ihre ersten Strahlen über die umliegenden Berggipfel geschickt, das
Farbenspiel hatte begonnen. Wir genossen den grandiosen Ausblick und blieben bis circa 9 Uhr dort. Ab da liegen die Seen nicht
mehr im Schatten, erst im Sonnenlicht zeigen sie ihre richtige und surreal anmutende Farbe. Jeder Kratersee hat nicht nur eine
unterschiedliche Farbe - sie wechseln sie auch im Laufe der Jahre. Ein außergewöhnliches Naturschauspiel. Der Kelimutu ist ein
heiliger Ort und die Einheimischen glauben, daß die Seelen der Verstorbenen in den Seen wandern.
Danach gingen wir noch zum vorderen Kratersee und zurück zum Parkplatz. Als wir wieder nach Moni gelangten, frühstückten wir
erst einmal im Bintang-Restaurant. Anschließend packten wir unsere Siebensachen, bezahlten Zimmer und Moped und verabschiedeten
uns von den freundlichen Leuten der Daniel Lodge. Wir riefen noch kurz in Ende an, um ein Zimmer zu reservieren. Im Mentari war
alles voll, im Grand Wisata Hotel bekamen wir noch ein Zimmer.
Für die Fahrt nach Ende wollten wir wieder ein Sammeltaxi nehmen und kaum als wir bei der Lodge an der Straße standen, hielt
gleich eins an. Unsere Rucksäcke fanden auf dem Dach Platz und wir zwängten uns in das ohnehin schon volle Gefährt. Die Fahrt
war recht abwechslungsreich und lustig. Wir fuhren auf der schmalen kurvenreichen Straße durch die Berge und die einheimischen
Fahrgäste sangen lauthals zur Musik, die im Radio lief. Wir wurden direkt vor dem gewünschten Hotel abgesetzt.
Ende | Ausfahrt ins Dorf Wolotopo und zum Blue Stone Beach
Ende ist eine Hafenstadt an der Südküste mit etwa 60.000 Einwohnern. Im Grand Wisata wollte man uns erst ein Zimmer ohne Fenster
geben, aber nach kurzer Verhandlung bekamen wir ein besseres Zimmer mit Fenster und Blick auf den Pool für den gleichen Preis.
Wenn man duschte oder das Waschbecken benutzte, stand danach das Bad unter Wasser, aber damit konnten wir leben. Nach einem
Nickerchen erkundeten wir ein wenig die Stadt und spazierten zum Hafen runter. Unterwegs wurden wir überall freundlich gegrüßt.
Leider war der Textil- und Fischmarkt schon vorbei, die Letzten schlossen gerade ihre Läden ab.
Zum Abendessen gingen wir ins Cita Rasa, das ganz in der Nähe unseres Hotels lag. Das Essen war ganz okay, viel Auswahl an
Restaurants gab es hier nicht. Das Personal war recht freundlich und kostenloses WLAN war auch vorhanden. Hier trafen wir
zufällig Trixi Mali, die Managerin vom Sea World Club, die aus Ende stammt. Für den nächsten Tag organisierten wir über das
Hotel einen Ausflug in den Ort Wolotopo, nach Ndona zur Ikat Weberei und zum Penggajawa Strand (Blue Stone Beach) bei Ende.
Nach dem Früstück fuhren wir mit Jos (von Joseph) unserem Fahrer los, der leider kein Wort Englisch verstand. Zunächst ging
es ein Stück der Küste entlang, dann bergan bis nach Wolotopo. Jos begleitete uns in die Ortsmitte, wo wir ein paar traditionelle
Häuser und den rituellen Steinplatz besichtigten. Zuvor durften wir uns in ein Gästebuch eintragen. Als die Leute uns danach
etwas komisch anschauten, wußten wir nicht so recht, was los war. Über Jos bekamen wir dann heraus, das noch eine Spende ans
Dorf (50.000 IDR) erwartet wird, bevor man durch den Ort spazieren und Fotos machen kann.
Der Besuch in Ndona war nichts besonderes. Die Leute waren zwar sehr freundlich, aber man zeigte uns nur gefärbte Wolle und
ein paar Ikat-Stoffe, die an einer Leine hingen. Wieder trugen wir uns in ein Gästebuch ein und eine "Spende" von 50.000 IDR
war fällig. Danach fuhr Jos ein ganzes Stück in Richtung Bajawa, wo wir einen längeren Aufenthalt zum Baden am Blue Stone Beach
machten. Der Strand ist übersät mit vielen blauen und türkisen Steinen. Hier lernten wir zwei nette italienische Radfahrer kennen,
die wir später nochmal im Hotel und danach in Bajawa trafen.
Zum Abendessen gingen wir wieder ins Cita Rasa. Unser Hotel hatte zwar auch ein Restaurant, aber wir fanden es ungemütlich
und abends war es immer leer. Vor dem Schlafengehen bezahlten wir noch unser Zimmer. Bei der Abreise am nächsten Tag waren
wir etwas irritiert, als wir nochmal eine Rechung bekamen. Zum Glück hatten wir die von gestern aufgehoben und konnten die
Situation klären. Bei dieser Gelegenheit erfuhren wir, daß es einen kostenlosen Fahrdienst vom Hotel zur Bushaltestelle gibt,
den wir gerne in Anspruch nahmen.
Zuerst wollten wir einen Bus nach Bajawa nehmen, entschieden uns dann doch für ein schnelleres Sammeltaxi (2 x 80.000 IDR).
Bislang hatten wir damit auch gute Erfahrungen gemacht. Die Busse fahren erst ab, wenn sie einigermaßen voll sind und halten
in jeder noch so kleinen Ortschaft. Die Fahrt war wieder recht kurzweilig, wir fuhren durch abwechslungsreiche Landschaften,
teils an der Küste entlang, teils durch die Berge. In Bajawa hatten wir im Hotel Happy-Happy - es hat nur 6 Zimmer - angerufen
und zum Glück noch ein Zimmer bekommen. Unserer Meinung nach ist das die beste Traveller Unterkunft in Bajawa. Rückblickend betrachtet
hätte es für uns auch gereicht, wenn wir nur eine Nacht in Ende geblieben wären. Es gibt schönere traditionelle Dörfer und Ikat
Weben kann man auch in Bena und anderen Orten sehen.
Bajawa | Ausflug in die traditionellen Dörfer Wogo, Luba und Bena
Bajawa hat ungefähr 44.00 Einwohner und liegt auf 1.100 m Höhe, umgeben von Bergen und Vulkanen. Hier lebt das freundliche
Volk der Ngada. Unser Sammeltaxi hielt nach circa 3 Stunden Fahrt direkt beim Happy-Happy Hotel. Henk, der nette und hilfsbereite
holländische Besitzer aus Ameland, war viele Male in Flores unterwegs und überhaupt in Indonesien, bevor er mit seiner Frau das Hostel
aufmachte. Wir bekamen ein nettes Zimmer, kein Luxus, aber alles war sehr sauber und die Atmosphäre recht familiär.
Hier bekamen wir ein super tolles Frühstück, d.h. guter Kaffee aus der Gegend (kein Nescafe), Fruchtsaft aus Papaya, Ananas
und Tamarinde, frisches leckeres Brot, Spiegelei, Käse und Marmelade. Sonst aß ich immer indonesisch, aber bei diesem Angebot konnte
ich nicht widerstehen. Ein Moskitonetz und AC war hier nicht erforderlich, da es abends doch kühler wurde als wir dachten. Ähnlich
wie in Moni, hatten wir dann lange Hosen und eine Jacke an, um draußen zu sitzen.
Am Abend lernten wir Alfons kennen, er ist hier Manager und Guide. Mit ihm machten wir für die beiden kommenden Tage zwei Touren
aus. Am folgenden Morgen fuhren wir um 9 Uhr los. Unser Ziel waren die drei traditionellen Dörfer Wogo, Luba und Bena, den Abschluß
bildeten heiße Quellen. In Wogo, dem ersten Ort, waren wir ganz allein. Guide Alfons sprach ganz gut Englisch und erklärte uns alles,
bevor wir uns in Ruhe umschauten. Bei der Fahrt ergaben sich immer wieder schöne Ausblicke zum größten und noch aktiven Vulkan der
Insel, dem Gunung Inerie. Wir sahen unterwegs auch viele Kaffee- und Kakaobäume.
Das Dörfchen Luba ist schön gelegen, mit Blick auf den Inerie. Auch hier nahm sich Alfons die Zeit und erklärte uns das Wichtigste
über die Funktion der verschiedenen Gebäude und der Totems. Hier sahen wir viele alte Frauen, die Bethelnuß kauend auf der Veranda
ihrer Häuser saßen. Danach fuhren wir nach Bena, dem bekanntesten Ngada Dorf, das am Fuße des Gunung Inerie liegt. Wieder erklärte
uns Alfons die Besonderheiten dieses Ortes, bevor wir einen ausgedehnten Rundgang machten. Auf einem Platz in der Dorfmitte standen
neben Geister- und Totenhäuschen auch die schönsten Megalithen, die wir hier zu sehen bekamen.
Alfons wartete währenddessen auf uns bei einer Hütte, wo wir später ein einfaches und leckeres Gericht zu Mittag aßen. Die heißen
Quellen, zu denen wir zum Abschluß des Tages fuhren, entpuppten sich als der Zusammenfluß zweier Bäche, einer kalt, der andere richtig
heiß und dampfend. Wir hatten unsere Badesachen dabei und genossen das warme Wasser. Abends trafen wir die beiden radelnden Italiener
im Happy Happy und tauschten Neuigkeiten aus. Zum Essen gingen wir ins Lucas Restaurant, etwas oberhalb an der Straße gelegen. Hier
gab es einfaches und gutes indonesisches Essen und - was nicht fehlen darf - kühles Bintang Bier.
Bajawa | Ausflug zum Gunung Wawomuda und den Soa Hotsprings
Am zweiten Tag fuhren wir schon um 8 Uhr los. Unser erstes Ziel war der Vulkan Gunung Wawomuda (1549 m). Wir fuhren durch viele kleine
Orte, bis wir auf einer Anhöhe hielten. Hier zogen wir feste Wanderschuhe an, den bis zum Vulkan waren es noch gute 1,5 Stunden zu Fuß.
Der Wanderweg war unschwierig und es gab immer wieder schöne Ausblicke auf die Vulkane Inerie und Ebulobo. Unterwegs legten wir eine
kurze Rast ein und genossen die Aussicht. Dabei erzählte uns Alfons ein wenig, wie sich das Leben der Leute hier so abspielt.
Seine Familie zum Beispiel, hält ein paar Hühner und zwei Schweine. Die Schweine werden höchstens zu Festen geschlachtet oder er
verkauft sie auf dem Markt. Auf dem Speisezettel der Menschen, die hier auf dem Land leben, kommt Fleisch nur ganz selten vor, da
es teuer ist. Das Leben auf dem Land ist nicht einfach. Unter seinem Namen läuft auch das Hotel und wenn die Holländer nicht da
sind, ist er für alles verantwortlich.
Wir waren die einzigen Besucher auf dem Vulkan, der eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Kelimutu hat, nur mit dem Unterschied, daß die
zwei orangefarbenen Kraterseen ausgetrocknet waren. Auf dem Rückweg sahen wir dann zum ersten Mal wildwachsende Orchideen am
Wegesrand. Danach fuhren wir in einer guten Stunde zu den Mangeruda Hot Springs bei der Ortschaft Soa. Die Quelle ist ein von Bäumen
gesäumter Teich, wo an einer Stelle das heiße Wasser aus der Tiefe sprudelt und sich durch die dicht bewachsene Landschaft
schlängelt.
Weiter unten gab es unter einem großen alten Mangobaum natürliche und mit warmem Wasser gefüllte Bassins. In diese legten wir
uns hinein und gaben uns der wohligen entspannten Atmosphäre hin. Zurück im Happy Happy lernten wir das englische Paar Sue und
David Richardson aus Nottingham kennen, die sich für hochwertige Webearbeiten interessieren und dabei auch schon viel in der Welt
herumgekommen waren. Später trafen wir sie im Lucas Restaurant und verbrachten mit ihnen noch einen gemütlichen Abend.
Am nächsten Tag setzten wir unsere Reise nach Ruteng fort. Dort hatten wir im Schwesternheim Wisma Santa Maria eine Unterkunft
vorbestellt. Vor der Abreise ließen wir uns nochmal das wirklich ausgezeichnete Frühstück schmecken und verabschiedeten uns von
Henk, dem holländischen Besitzer. Alfons sahen wir auch nochmal, er hatte unseren Fahrer Nemus instruiert, was wir unterwegs
sehen wollten, denn er sprach kein Englisch.
Ruteng | Caci - Traditioneller Peitschenkampf
Ruteng, unsere nächste Station auf dem Transflores "Highway", ist mit circa 35.000 Einwohnern eine verhältnismäßig große
florinesische Stadt. Nemus setzte uns direkt vor dem Schwesternheim ab. Unterwegs legten wir ein paar Fotostopps ein, später
kam noch ein kurzer Halt bei einer kleinen Destillerie, um zu sehen wie Arrak (Palmschnaps) hergestellt wird. Wir konnten auch
zuschauen, wie ein Mann fast ohne Hilfsmittel auf eine Lontarpalme kletterte, um den Zuckersaft zu ernten. Die Blütenstände
werden dafür angeschnitten und der Saft läuft in einen darunter befestigten Behälter aus Palmblättern.
Nachdem wir unser Gepäck verstaut hatten, unternahmen wir einen Spaziergang durch das Städtchen und schauten im Café Agape vorbei,
wo es uns gut gefiel. Abends gingen wir nochmal dorthin, da wir in der Nähe unserer Unterkunft nichts Vergleichbares fanden. Auf
dem Rückweg - im Dunkeln hatten wir uns etwas verlaufen - mußten wir uns beeilen, denn im Schwesternheim wurde um 21 Uhr abgeschlossen.
Wir hielten uns an die Regeln des Klosters und unter der Obhut des Kruzifixes sind wir dann selig eingeschlummert.
Für den nächsten Tag hatten wir beschlossen auf die Spinnnetzreisfelder (Cancar Spider Rice Fields) zu verzichten und gleich
weiterzufahren, damit wir in Labuan Bajo mehr Zeit haben. Wir riefen im beliebten Golo Hilltop Hotel an und bekamen zum Glück
noch ein Zimmer. Am nächsten Morgen gab es ein ordentliches Frühstück bei den Schwestern. Hier trafen wir die beiden Holländer
wieder, mit denen wir im Lucas Restaurant in Bajawa kurz gesprochen hatten. Wir bezahlten und verabschiedeten uns von den
freundlichen Schwestern und warteten an der Straße auf einen Bemo (Minibus).
Es dauerte nicht lange, bis einer anhielt und uns in die Stadt brachte. Dort nahmen wir wieder einen Kleinbus (90.000 IDR / Person)
und bald fuhren wir in Richtung Labuan Bajo. Am Ortsende, gleich an der Straße, sahen wir einen traditionellen Peitschenkampf (Caci).
Beim Caci versuchen die beiden Gegener sich mit der Peitsche zu treffen. Der Fahrer hielt freundlicherweise an und wir konnten
eine Weile zuschauen und Fotos machen, bevor es weiter ging. In Labuan Bajo wurden wir wieder bis zum Hotel gebracht, was für ein Service.
Labuan Bajo | 3 Tage durch den Komodo Nationalpark
Das kleine Hafenstädtchen Labuan Bajo, ganz im Westen von Flores gelegen, war die Endstation unserer Reise über den Transflores
"Highway". Für Ausflüge in den Komodo Nationalpark (UNESCO Weltnaturerbe) ist der Ort der ideale Ausgangspunkt. Mit dem von zwei
Holländerinnen geführten Golo Hilltop hatten wir eine gute Wahl getroffen. Die Atmosphäre war entspannt und warmherzig. Wir bekamen
einen kleinen Bungalow mit Moskitonetz, kostenloses WLAN gab es beim Restaurant. Die farbenfrohe Gartenanlage machte einen gepflegten
Eindruck, man hatte von dort einen schönen Blick aufs Meer. Im Poolbereich gab es die Möglichkeit zum Sonnenbaden und Lesen im Schatten.
Das Hotel liegt etwas außerhalb, bis in die Ortsmitte waren es circa 20 Minuten zu Fuß, was für uns kein Problem war. Wir unternahmen
auch gleich einen Erkundungsspaziergang dorthin, um die geplante 3 Tagestour durch den Komodo Nationalpark für übermorgen zu organisieren.
An der Hauptstraße gab es einige Taucherläden, die aber nur Tagesausflüge für Taucher zur Auswahl hatten. Schließlich fanden wir bei
Komodo Mega Tours ein Angebot, das unseren Vorstellungen entsprach: 3 Tage/2 Nächte, einschließlich Verpflegung und Trinkwasser,
geschlafen wird auf dem Boot, Besuch der Inseln Rinca und Komodo mit der Möglichkeit einer Inselwanderung, dazwischen Möglichkeiten
zum Schnorcheln.
Am nächsten Tag legten wir einen Ruhetag ein, den wir mit Lesen und Faulenzen am Pool verbrachten. Am späten Nachmittag machten wir
uns auf den Weg in den Ort, zuerst zur Agentur, um noch ein paar Details für den Ausflug zu klären. Offenbar gab es Probleme mit dem
Kapitän, da er Muslim ist und ein islamischer Feiertag (Idul Adha) bevorstand, an dem er nicht rausfahren wollte. Wir bekamen dann
ein anderes Boot, das wir uns im Hafen anschauen konnten. Es war etwa 14-15 m lang und bot genug Platz zum Schlafen.
Nachdem das geklärt war, setzten wir uns in die Bajo Bakery an der Hauptstraße. Am Nebentisch saß ein Indonesier, mit dem wir uns eine
Weile unterhielten. Später hatten wir vor, in der Nähe vom Fischmarkt in einem der zahlreichen Warungs zu essen. Als wir nach frischem
Fisch Ausschau hielten, trafen wir Albrecht, einen der beiden Holländer, wieder und verbrachten mit ihm einen gut gelaunten Abend.
Dabei erfuhren wir, daß er Pilot bei der Lufthansa ist.
Labuan Bajo | 1. Tag Rinca - Insel der Warane
Am nächsten Morgen deponierten wir unsere großen Rucksäcke im Hilltop und pünktlich um 8 Uhr wurden wir von Mister Franz von der
Agentur abgeholt. Wir kauften unterwegs noch ein paar Flaschen Bier und fuhren dann zum Hafen, wo wir unsere "Crew", bestehend aus
dem "Kapitän" und zwei weiteren Männern, kennenlernten. Leider sprach nur der "Kapitän" ein paar Brocken Englisch, trotzdem kamen
wir alle gut miteinander zurecht. Außer uns fuhr niemand mit. Unsere Schlafplätze waren zwei bequeme Matrazen auf dem Dach des
Steuerhauses, mit einer Plane überdacht. Es gab auch eine kleine Toilette an Bord.
Nachdem wir unser Gepäck verstaut hatten, fuhren wir um 8:30 Uhr in Richtung Rinca los, wo wir nach ungefähr 2 Stunden ankamen. Dort
gab es einen kleinen Anlegesteg von wo wir zu Fuß bis zum Eingang des Nationalparks gingen. Dort bezahlten wir die Gebühren für
Eintritt und Fotoausrüstung und bekamen einen Guide zugewiesen. Auf eigene Faust darf die Insel nicht erkundet werden. Wir wählten
dafür den "Long Trek", der etwa 2,5 Stunden dauerte.
Um die Mittagszeit war es schon sehr heiß, es hatte so gefühlte 40 Grad. Wir bekamen dabei einen guten Eindruck von der schönen
Landschaft der Insel und sahen auch ein paar Makaken und wilde Büffel, Warane bekamen wir leider keine zu Gesicht. Nur bei den
Häusern der Park Ranger lagen einige große Tiere im Schatten und dösten. Als wir zu unserem Boot zurückgingen, bekamen wir dann
doch noch einen kleineren aktiven Waran zu sehen.
An Bord gab es dann ein köstliches Mittagessen, soviel konnten wir gar nicht essen. Wir wurden zweimal täglich mit gutem indonesischen
Essen versorgt, morgens gab es Weißbrot und Marmelade. Es war erstaunlich, was für leckere Gerichte die Männer in der winzigen Küche
zauberten. Danach ging es zu einer kleinen Insel, wo wir ausgiebig Zeit zum Schnorcheln hatten. Hier gab es viele verschiedene
Fischarten, darunter auch Anemonenfische und schöne Korallen.
Später fuhren wir zur Mangroveninsel Kalong (Pulau Kalong), wo wir ankerten und über Nacht blieben. Die Männer suchten immer
eine geeignete Stelle ohne Korallen, bevor sie den Anker auswarfen. Die Insel ist bekannt für die Flughunde. Einige Minuten nach
Sonnenuntergang begann das Schauspiel. Abertausende von Flughunden verließen ihre Schlafbäume und flogen über uns hinweg in Richtung
Flores, wo sie nach Früchten suchen. Wir beobachteten die Tiere gut 20 Minuten lang, bis es völlig dunkel war. Es war ein
beeindruckendes Naturschauspiel das man so schnell nicht vergißt.
Labuan Bajo | 2. Tag - "Drachen" auf Komodo und Schnorcheln am Pink Beach
Abends lasen wir noch eine Weile, bevor wir uns so um 21 Uhr aufs Ohr legten. Von den Wellen wurden wir jeden Abend sanft in den
Schlaf geschaukelt und das Mondlicht spiegelte sich auf dem Wasser. Schon um 5 Uhr fuhren wir am nächsten Morgen weiter zur Insel
Komodo (Pulau Komodo), wo wir kurz nach 8 Uhr ankamen. Das Ticket vom Vortag war auch für Komodo gültig. Wir brauchten nur noch
einen Guide, bevor wir die Insel erkunden konnten. Wie auf Rinca wählten wir den "Long Trek".
Unser Guide erklärte uns aber gleich, daß wir auf unserer Wanderung keine Warane sehen werden, da es schon zu heiß sei. Schade,
hatten wir doch die Hoffung, da wir heute früher ankamen als auf Rinca, hier einige Tiere frei herumlaufen zu sehen. Unsere
Wanderung dauerte ungefähr 2 Stunden und wir sahen einige Java-Hirsche, Kakadus und eine Art Wildhuhn. Zum Abschluß führte
uns der Guide noch zu den Unterkünften der Ranger, wo einige große Warane schlafend im Schatten lagen.
Unser nächster Halt war der Pink Beach (Pantai Merah) auf Komodo. Er hat einen ganz leichten rosa Schimmer und er ist einer der
sieben rosafarbenen Strände, die es weltweit gibt. Die Unterwasserwelt war hier viel schöner als am Vortag. Es gab eine große
Vielfalt von Korallen, Anemonen und Fischen, die wir bislang noch nicht gesehen hatten. Mir gelangen auch wieder ein paar gute
Unterwasseraufnahmen.
Der nächste Halt war am Manta Point, einer etwas tieferen Stelle, wo man - wenn man Glück hat - Mantarochen sehen kann. Amélie
blieb an Bord, nur ich ging mit einem der Bootsmänner ins Wasser, wo wir dann dem Boot eine Weile hinterher schwammen. Leider
gab es keine Mantas zu sehen, was auch nicht schlimm war. Die Tiere kommen eben nicht auf Bestellung. Für die letzte Übernachtung
ankerten wir bei einer kleinen Insel, sie hatte einen Anlegesteg und ein paar Hütten. Wir nutzten die Zeit wieder zum Schnorcheln.
Labuan Bajo | 3. Tag - Bunte Unterwasserwelt bei der Insel Bidadari
Am nächsten Morgen gab es - welche Überraschung - kein Weißbrot wie die Tage davor, sondern richtig leckere Bananenpfannkuchen.
Nach dem Frühstück ging es dann weiter in Richtung Labuan Bajo, wo wir bei der Insel Bidadari (Pulau Bidadari) an einem schönen
weißen Sandstrand einen letzten längeren Aufenthalt zum Schnorcheln hatten. Auch hier gab es wieder eine bunte Vielfalt unter
Wasser. Ich entdeckte auch gleich Anemonenfische, die wir vorher noch nicht gesehen hatten. Kurz darauf sichtete Amélie einen
recht großen Fisch, der sich etwas zwischen den Felsen und Korallen versteckte.
Zum Abschluß hätte das noch ein tolles Foto gegeben, leider war die Batterie meiner Kamera am Ende. In den drei Tagen an Bord
gab es keine Möglichkeit zum Aufladen. Nach dem Mittagessen fuhren wir wieder zurück nach Labuan Bajo. Von der Crew verabschiedeten
wir uns recht herzlich und schlappten zum Golo Hilltop Hotel. Als wir dort ankamen, waren wir klatschnaß geschwitzt und freuten
uns schon auf den Pool. Daraus wurde aber nichts, da man unsere Reservierung verbummelt oder aus anderen Gründen nicht gemacht
hatte. Alle Zimmer waren belegt.
Labuan Bajo | Geburtstagsfeier beim "Italiener"
Für eine Nacht kamen wir in der Nähe im Bagus Bagus unter. Alles war irgendwie schmutzig, das Zimmer war stickig trotz Ventilator,
Dusche und WC funktionierten so lala. Darum schauten wir nach einer anderen Unterkunft und wurden im Puri Sari Beach Hotel
fündig. Abends gingen wir in den Ort und aßen im Matahari Restaurant. Von dort hatte man zwar eine schöne Aussicht auf den
Hafen, aber das Essen war mäßig und das Bier lauwarm. In einfachen Warungs haben wir schon besser gegessen. Beim Essen fing
es zu tröpfeln an, offensichtlich machte sich die Regenzeit langsam bemerkbar. Wir sind später doch noch trockenen Fußes
zur Unterkunft zurück gekommen.
Am nächsten Tag hatte Amélie Geburtstag. Wir standen früh auf, da wir noch packen mußten. Das Frühstück war in Ordnung und die
Leute auch sehr nett. Wir riefen im Puri Sari Hotel an, daß sie uns abholen können. Derweil warteten wir an der Straße und es
dauerte keine 20 Minuten, bis der Fahrer kam und uns in Hotel brachte. Amélie strahlte: es war eine schöne Anlage mit großem
Garten, vielen Pflanzen und mit Pool. Das Puri Sari liegt etwas außerhalb von Labuan Bajo und paßt gut in die Landschaft.
Unser Zimmer war wunderbar groß und sauber, hatte AC und ein helles riesiges Bad. Das Personal war hilfsbereit und freundlich.
Zudem wurde ein kostenloser Transportservice zwischen Hotel und dem Ort angeboten. Abends ließen wir uns im Städtchen absetzen
und legten mit dem Fahrer den Rücktransport für 21 Uhr fest. Da wir an Amélies Geburtstag ausnahmsweise mal italienisch Essen
gehen wollten, wählten wir das "Made in Italy" an der Jalan Soekarno Hatta. Der Besitzer stammt aus Florenz.
Es war das erste Mal überhaupt - soweit ich mich erinnere - daß ich, seit ich in Südostasien unterwegs bin (seit 2001), in
einem westlichen Restaurant essen ging. Das Menü war sehr gut, die Pizza inferno schmeckte vorzüglich. Zum Abschluß gönnten
wir uns noch einen trockenen Grappa und danach gingen wir ins "The Lounge", gleich nebenan. Hier waren viele junge Westler
und es spielte eine gute Live Band. Die meisten Leute waren mit ihren Smartphones und Tablet PCs beschäftigt, was man
auch immer mehr bei bei den Einheimischen sieht. Pünktlich um 21 Uhr wartete unser Fahrer am vereinbarten Treffpunkt und
ein schöner Abend ging zu Ende.
Labuan Bajo | Ausflug zum Cunca Wulang Canyon
Am letzten Tag in Labuan Bajo unternahmen wir noch einen Ausflug in die nähere Umgebung der Stadt. Wir hatten das über unser
Hotel organisiert. Das erste Ziel war der Cunca Wulang Canyon. Wir fuhren zunächst etwa 24 km mit dem Auto auf dem Transflores
"Highway" zurück, dann ging es per Ojek (Motorradtaxi) noch 3 km weiter ins Dorf Wersawe (2 x 50.000 IDR hin- u. zurück). Der
Weg ins Dorf wäre nur mit einem Geländewagen zu schaffen gewesen. Unterwegs mußten wir ein paar Mal absteigen, da der Weg
dermaßen schlecht war.
In Wersawe bezahlten wir noch für den Eintritt (2 x 10.000 IDR ) und den Guide (100.000 IDR, ohne gehts nicht). Von hier
wanderten wir etwa eine Stunde lang durch den Regenwald in ein Flußtal hinunter. Wir waren ganz durchgeschwitzt, als wir unten
ankamen und zudem war der Wald voller Stechmücken. Im Zickzack ging es dann über die Felsen im Fluß auf die andere Seite.
Man hätte - der Wasserstand war hoch genug - von den Felsen ins Wasser springen können. Wir kletterten aber lieber so in den
kleinen Fluß und schwammen ganz nach hinten bis zum Wasserfall.
Die Wassertemperatur war angenehm und es war für uns ein unvergeßliches Erlebnis, in diesem Canyon zu schwimmen. Zumal wir - bis
auf unseren Guide - ganz allein waren. Der Ausflug hatte sich gelohnt. Nach einer Stunde machten wir uns wieder auf den Rückweg
ins Dorf. Bei einem Haus mit Garten legten wir eine Pause ein und unser Guide brachte uns von irgendwoher Kokosnüsse. Wir ließen
uns den erfrischenden Saft schmecken, hielten mit den Leuten ein Schwätzchen so gut es ging und zum Schluß wurde noch ein
Erinnerungsfoto gemacht. Die Leute im Dorf waren alle freundlich, aber auch geschäftstüchtig.
Unsere beiden Mopedfahrer brachten uns zu guter Letzt wieder zurück zum Auto, wo wir erst mal unser Lunchpaket aßen. Bevor wir
wieder zum Hotel fuhren, legten wir noch einen kurzen Besichtigungsstop bei der Gua Batu Cermin ("Spiegelsteinhöhle") ein. Die
Höhle ist etwa 6 km von Labuan Bajo entfernt. Auch hier benötigten wir wieder einen Guide, der uns mit Taschenlampen und
Helmen ausstattete, bevor wir die ersten Meter auf allen Vieren in die Höhle krochen. Im Inneren gab es einige Stalaktiten zu
sehen. Die Höhle war ganz okay, aber unserer Meinung nach nichts, was man unbedingt gesehen haben muß.
Am Strand unseres Hotels konnten wir abends einen Sonnenuntergang wie aus dem Bilderbuch erleben. Später ließen wir uns vom
Shuttle Service wieder nach Labuan Bajo bringen, wo wir ein zweites Mal italienisch Essen gingen. Dieses Mal ins Mediterraneo,
dessen Besitzer aus Turin stammt. Den Abend ließen wir nochmal im "The Lounge" bei kühlem Bier und guter Live Musik ausklingen.
Die Nacht war für uns dann bereits um 5:30 Uhr vorbei, wir packten unsere restlichen Sachen und gingen Frühstücken. Danach
brachte uns der Fahrer vom Hotel zum Flughafen. Unser Flug mit Wings Air war auf 8:30 Uhr angesetzt, leider verzögerte sich
der Start der Maschine bis kurz nach 12 Uhr, da die Maschine erst kurz vor 12 Uhr hier ankam. Das Warten war ermüdend,
aber auch das gehört zum Reisen. So lernt man auch, mit mehr Gelassenheit unterwegs zu sein.
Kuta | Rückflug nach Bali und Heimreise
Beim Anflug auf Denpasar war es mir etwas mulmig, da wir von Albrecht (dem Lufthansa Piloten) von der Bruchlandung der Lion
Air Maschine im April 2013 gehört hatten. Der Pilot hatte die Landebahn verfehlt, die Maschine stürzte ins Meer und zerbrach.
Unser Pilot setzte recht unsanft auf, aber sonst war alles in Ordung. Wir nahmen dann ein Taxi (80.000 IDR) und ließen uns ins
freundliche UNS Hotel bringen. Nachdem wir uns etwas ausgeruht hatten, bummelten wir durch die lebhaften Gassen der näheren Umgebung
und konnten dabei endlich unsere Ansichtskarten zur Post bringen.
Später machten wir einen Spaziergang an den Strand, um den letzten Sonnenuntergang unserer Reise zu genießen. Da wir recht müde
waren, zogen wir uns nach dem Abendessen im gemütlichen Balcony Restaurant aufs Zimmer zurück. Für den kommenden Tag wählten wir
den "Late Check Out", damit wir den Abreisetag noch etwas gemütlicher gestalten konnten. Wir bummelten nochmal durch Kuta, hier
gibt es viele Geschäfte, auch viel Ramsch, an der Jalan Legian kamen wir an der Gedenkstätte des Terroranschlags von 2002 vorbei.
Am späten Nachmittag ließen wir uns mit dem Taxi zum Flughafen bringen. Von Denpasar flogen wir wieder über Kuala Lumpur nach
Frankfurt und von dort ging es mit der Bahn nach Hause.
FazitOhne zu übertreiben, wir verbrachten drei wundervolle und abwechslungsreiche Wochen auf Flores. Wir hatten herrliche
Schnorchelerlebnisse, sahen schöne Landschaften mit noch aktiven Vulkanen und begegneten super netten und liebenswerten Menschen.
Da die Insel noch relativ unentdeckt vom Tourismus ist, versprüht sie ihren besonderen Charme. Man sagt: wer einmal nach Indonesien
reist, kommt meist zurück. Nicht nächstes Jahr, aber sicher in absehbarer Zeit werden wir wieder in das Land der 17.000 Inseln
reisen. Indonesien hat einen hohen Suchtfaktor.
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